Fleckenfreie Oberflächen. Diese sind unverzichtbar, um hochwertige chirurgische Instrumente herzustellen. „Dabei spielt die Trocknung eine wichtige Rolle,“ erklärt Markus Lutter, Leiter Werkstatt und Produktion bei der Zepf Medizintechnik GmbH & Co. KG in Dürbheim.
Das Unternehmen fertigt chirurgische Instrumente für die Knochen- und Wirbelsäulenchirurgie und kombiniert nach eigenen Angaben moderne Fertigungsmethoden und traditionelle Handwerkskunst. Das Ziel: besonders schneidfähige und langlebige Instrumente herzustellen.
Die Komponenten für die Instrumente haben die Mitarbeiter lange Zeit in mehreren Kleinbecken gereinigt und manuell mit der Druckluftpistole getrocknet. „Wegen des Personalaufwands und der steigenden Stückzahlen war das schon länger nicht mehr rentabel“, sagt Prokurist Markus Lippoth. „Als wir zusammen mit unserem Beschichter bei Versuchen feststellten, dass eine bessere Vorreinigung der Edelstahlkomponenten bei uns im Haus zu direkten Verbesserungen bei der Beschichtung führt, war es Zeit zu handeln.“
Reinigung bei Medizinprodukten muss Anforderungen gemäß MDR erfüllen
Es galt, einen Reinigungsprozess neu aufzustellen, der flexibel genug ist für das breite Teilespektrum und zu einem Reinigungsergebnis führt, das die Sauberkeitsansprüche gemäß der europäischen Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation kurz MDR) erfüllt. Ansprüche, „die es früher so nicht gab,“ wie Juniorchef Tobias Zepf berichtet.
Diese Anforderungen ließen sich mit einem Reinigungsprozess umsetzen, der auf der Spritz-Flutreinigungsmaschine Mafac Java basiert. Die Entscheidung für diese Maschine fiel bei Zepf, weil die Mafac – E. Schwarz GmbH & Co. KG aus Alpirsbach eine gleich- und gegenläufige Rotation von Spritz- und Korbaufnahmesystem entwickelt hat, die Maschine eine Vakuumtrocknung bietet und mit einem Einkammersystem arbeitet.
Die Mafac-Java-Maschine wird sowohl zur Zwischen- als auch zur Endreinigung genutzt. Dabei sorgen Spritz- und Flutvorgänge für hohe Turbulenzen. In Kombination mit Temperatur, Reinigungschemie und Zeit lassen sich die Bauteiloberflächen so sicher und effektiv reinigen. Da beim Spritzreinigen Drücke und bei der Rotationsbewegung Fliehkräfte auf die Werkstücke wirken, werden diese als Setzware im Werkstückträger fixiert. Insgesamt drei Programme, deren Laufzeit bei durchschnittlich 20 min liegt, stehen bei Zepf zur Verfügung. „In unserem Fall geht es beim Reinigen weniger um die Zeit als um die Gründlichkeit,“ sagt Prokurist Markus Lippoth.
Teilereinigung erfolgt in zwei Phasen
Der Reinigungsprozess hat zwei Phasen. Während der Reinigungsphase wechseln sich Spritzen, Spritzfluten und Spritzen ab. Dabei werden alle Schmutzpartikel gelöst und über das Fluten entfernt. Nach einem Impulsblasvorgang und Überhebeprozess, der eine Medienverschleppung verhindert, startet Phase Zwei mit einem Spritzprozess. Dieser zusätzliche Spülvorgang ist für die Beschichtung wichtig, da er Reinigerrückstände entfernt und die Haftbarkeit sichert.
Um Edelstahlkomponenten zu beschichten oder mit Silikon zu umspritzen, ist die Trocknung entscheidend. Daher ist in der Anlage für Zepf die Heißluft-Impulstrocknung mit einer Vakuumtrocknung kombiniert. Zunächst werden die gereinigten Werkstücke über ein rotierendes Blassystem impulsartig mit hochreiner Druckluft abgeblasen. Anschließend erfolgt eine Beaufschlagung mit feinstgefilterter Heißluft – ebenfalls in Rotation. Die Vakuumtrocknung bewirkt, dass selbst in Vertiefungen, engen Bohrungen oder verborgenen Passagen kein Wasser übrig bleibt. „Für uns ist das eine zusätzliche Sicherheit, dass weder Feuchtigkeit aufblühen noch sich Wasserränder ausbilden können,“ so Produktionsleiter Lutter.
Um die wässrige Teilereinigung individuell und prozesssicher auf die Anforderungen einzustellen, galt es, viele Parameter anzupassen. Bei Gebrüder Zepf Medizintechnik führte die Wahl des richtigen Reinigers und die Kombination der Verfahrensschritte zum Erfolg. Testreinigungen und Prozessoptimierungen haben sich laut Prokurist Lippoth jedoch gelohnt: „Ich bin begeistert, wie anpassungsfähig die Maschinen sind und wie vielseitig die wässrige Teilereinigung ist.“ Mit der Mafac-Java sei das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt.
www.mafac.de
Auf der Messe AMB: Halle 5, Stand A73
Über den Hersteller der Instrumente
Die Gebrüder Zepf Medizintechnik GmbH & Co. KG wurde 1949 in Dürbheim nahe Tuttlingen gegründet und wird als Familienunternehmen heute in zweiter Generation geführt. Rund 65 Mitarbeiter tragen dazu bei, dass Kerrison-Knochenstanzen, Rongeure, Zangen, Küretten und endoskopische Schäfte – vor allem im Hochpreissegment – international verfügbar sind.
Kontakt zum Hersteller der Reinigungsanlagen:
Mafac – E. Schwarz GmbH & Co. KG
Max-Eyth-Straße 2
72275 Alpirsbach
Tel.: +49(0)7444-95 09-0