Die Kombination von Naturfasern und konventionellen Carbonfasern in Biohybridfaserverbundwerkstoffen ermöglicht Werkstoffe, die die vorteilhaften Eigenschaften der beiden Faserarten maßgeschneidert vereinigen. Grundsätzlich ist der Einsatz solcher Werkstoffe zum Beispiel im Automotive-Bereich denkbar, da sie im Gegensatz zu carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) oder glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) bei einer Beschädigung nicht zum Zersplittern neigen, was den Sicherheitsaspekt massiv erhöht. Doch bisher verhindert eine unzureichende Langzeitbeständigkeit den Einsatz von Biohybridfaserverbundwerkstoffen unter fordernden klimatischen Bedingungen.
Kosteneffektiv und umweltfreundlich
Forscher der HAWK (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/GöttingenMittels) widmen sich daher der gezielten Plasmafunktionalisierung: Mit ihr lassen sich sowohl die Eigenschaften der Matrixpolymere selbst als auch die der Faserkomponenten verbessern, so dass hierdurch fehlende oder unzureichenden Materialeigenschaften ausgeglichen werden können. Ziel der aktuellen Arbeiten ist ein kosteneffektives und umweltfreundliches Verfahren zur Gewebe- und Matrixbehandlung, das sich gut in bestehende Prozessketten integrieren lässt und die Langzeitbeständigkeit des Werkstoffes und dessen mechanische Eigenschaften signifikant verbessert.
Weniger Fehlstellen – längere Haltbarkeit
Die Plasmabehandlung von Biohybridfaserwerkstoffen soll eine homogene Faseroberfläche realisieren, welche eine Verringerung beziehungsweise Vermeidung von Lufteinschlüssen und somit eine massive Reduzierung von Fehlstellen zur Folge hat. Dies soll einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensdauer der Werkstoffe haben – da so die Langzeitbeständigkeit zum Beispiel gegenüber Temperaturschwankungen, Feuchtigkeitseinwirkung oder UV-Einstrahlung erhöht wird.
Die HAWK ist Aussteller auf der diesjährigen Hannover Messe vom 1. bis 5. April 2019 am Niedersachsen-Stand in Halle 2, an Stand A08.