Was schmerzt, verlangt Behandlung: Der älteste Nachweis für einen zahnmedizinischen Eingriff stammt aus dem Jungpaläolithikum – das zeigt der kariöse Backenzahn eines Individuums, das vor rund 14 000 Jahre lebte. Seine Überreste fanden Wissenschaftler in der Felshöhle von Riparo Villabruna in Norditalien. Die Untersuchungen des Forscherteams führten zu dem Schluss, dass die Rillen im Zahn mit so genannten Mikrolithen, sehr kleinen steinzeitlichen Klingen oder Spitzen von bis zu 3 cm Länge, verursacht wurden. Demnach wussten Menschen schon in der Altsteinzeit, dass an von Karies befallenen Zähnen infizierte Gewebebereiche entfernt und Löcher im Zahn gereinigt werden müssen. Der Zahn aus Norditalien belegt eine Behandlung, die rund 5000 Jahre früher stattfand als man bisher anhand von in Pakistan entdeckten Backenzähnen vermutete. Ihre Ergebnisse haben die deutschen und italienischen Autoren um Stefano Benazzi 2015 veröffentlicht: www.nature.com/scientificreports
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