Am Swiss Medtech Day, dem jährlichen Event der Schweizer Medizintechnik-Branche mit rund 500 Teilnehmern, wurde der diesjährige Swiss Medtech Award verliehen. Den von der Lichtsteiner Stiftung, der Straumann Gruppe und Ypsomed gesponserte Innovationspreis im Wert von 50 000 Schweizer Franken erhielten die beiden Westschweizer Start-ups Rheon Medical SA aus Lausanne und Coat-X SA aus La Chaux-de-Fonds für ihre Kooperationsleistung: Das Eye-Watch-System von Rheon Medical revolutioniert derzeit die chirurgische Behandlung des grünen Stars (Glaukom).
Eye Watch ermöglicht Einstellung des Augeninnendrucks
Das Medizinprodukt ist bereits auf dem Markt und wurde schon bei mehr als 150 Patienten erfolgreich angewandt. Unter Glaukom versteht man eine Gruppe von Augenerkrankungen. Allen gemeinsam ist, dass der Sehnerv zunehmend und irreversibel geschädigt wird – beim schlimmsten Verlauf bis zur Erblindung des Patienten. Ein zu hoher Augeninnendruck ist der größte Risikofaktor für die Entstehung des Glaukoms. Genau dort setzt die Innovation an. Ist die Eye Watch einmal im Auge implantiert, lässt sich der Augeninnendruck des Patienten einfach einstellen oder bei Nachkontrollen bedarfsgerecht verstellen – mit ein paar wenigen Handgriffen von außen.
Coat-X-Beschichtung schützt drehbare Magnetplatte
Das Herzstück dieses weltweit ersten, nicht-invasiven Druckausgleichssystems zur Behandlung des grünen Stars ist eine drehbare Magnetplatte. Dank der innovativen Beschichtungstechnologie von Coat-X ist die Magnetplatte vor Erosion durch Körperflüssigkeiten geschützt – eine Voraussetzung für die Implantation der Eye Watch.
Musterbeispiel für Kooperationen in der Schweiz
„Die Schweiz ist einer der weltweit attraktivsten Standorte für die Entwicklung und Fertigung von komplexen, innovativen Medizinprodukten. Die heute ausgezeichnete, gemeinsame Leistung der beiden Firmen Rheon Medical und Coat-X ist ein Musterbeispiel dafür – ein ideales Zusammenspiel von Engineering, Mikrotechnik und Werkstofftechnologie“ sagt Peter Biedermann, Geschäftsleiter von Swiss Medtech, begeistert.
Weitere Finalisten gewürdigt
Die Jury und das Publikum würdigten auch die Leistung der beiden anderen Finalisten. Aleva Neurotherapeutics schaffte es mit einem Tiefenhirnstimulations-System zur Behandlung von Parkinsonpatienten ins Finale, und Virtamed mit Chirurgie-Simulatoren, die es Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, ihre Operationsfertigkeiten virtuell zu trainieren.
Kontakt zum Schweizer Medizintechnik-Verband:
Swiss Medtech
Freiburgstr. 3
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www.swiss-medtech.ch