In Deutschland sind aktuell rund 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt – bis zum Jahr 2020 werden, laut Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, rund 3 Millionen betroffen sein. Das neu gegründete ZIM-Netzwerk KMU4Dementia plant die Entwicklung eines modularen Gesamtsystems für die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Helios und dem IVAM Fachverband für Mikrotechnik finden die beteiligten KMU die richtigen technologischen Partner und medizinischen Nutzer, um möglichst bedarfsorientiert Innovationen entwickeln zu können. Im Netzwerk sind Experten unter anderem aus den Bereichen medizintechnische Applikationen, Sensorik und Aktorik, IT-Lösungen, Robotik und Biotechnologien vertreten.
Realraum-Innovationslabor Demenz eingerichtet
Besonderheit des ZIM-Netzwerkes ist die Einrichtung des Realraum-Innovationslabors Demenz. In diesem am Helios Universitätsklinikum Wuppertal eingerichteten Patientenraum können entwickelte Produkte direkt unter Realbedingungen getestet werden. So kann der Innovationsprozess von der Produktidee über die Produktentwicklung bis hin zum Test im realen Klinikbetrieb unterstützt werden, heißt es. Teams, deren Pilotumsetzungen erfolgreich sind, sollen dann die Möglichkeit erhalten, ihre Anwendungen in einem groß angelegten „Rollout“ in weiteren Helios-Kliniken zu installieren.
Netzwerk sucht weitere Hightech-Unternehmen
Nach Aussage von Maren Geissler, der Koordinatorin des Projektes auf Seiten des Helios-Universitätsklinikums Wuppertal, gibt es einen großen Bedarf an Technologien, die es in der Klinikanwendung möglich machen, die Versorgung von Patienten mit Demenz zu optimieren und Pflegepersonal zu entlasten. „Wir suchen deshalb für das Netzwerk weitere Hightech-Unternehmen, aber auch Unternehmen aus weiteren Branchen, die über ihren Tellerrand hinausblicken wollen, um sich mit neuartigen Ideen für Medizinprodukte zu beschäftigen, wie zum Beispiel Möbel- oder Lampenhersteller“, ergänzt IVAM-Geschäftsführer Dr. Thomas Dietrich.
Der IVAM Fachverband für Mikrotechnik ist von den Netzwerkpartnern mit dem Management, der Akquise weiterer Partner und der Vorbereitung von Forschungskooperationen in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Netzwerk beauftragt worden.
Geförderte ZIM-Netzwerke zum Thema Gesundheitsforschung und Medizintechnik: www.zim.de