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Nach der Übernahme der Innersight Labs Ltd (IL) durch die Karl Storz SE & Co. KG können sich Ärztinnen und Ärzte künftig auf 3D-Modelle freuen, die aus medizinischen CT- oder MRT-Scans erstellt werden. Damit wird das Operieren wesentlich einfacher und noch erfolgreicher, teilt das familiengeführte, international tätige Medizintechnikunternehmen mit. Darüber hinaus bereichert das erworbene Know-how im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) das bestehende Portfolio von Karl Storz. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Innersight Labs: Mehr KI im Medizinprodukt
ISL ist ein britisches Unternehmen, gegründet 2015 von den Oxford-Absolventen Lorenz Berger und Eoin Hyde. Kurz darauf stieß mit Matt Gibb ein weiterer ehemaliger Oxford-PhD-Student zum Team. ISL hat die Software Innersight3D entwickelt, die es Chirurginnen und Chirurgen ermöglicht, aus einem CT- oder MRT-Scan ein patientenspezifisches 3D-Modell zu erstellen. Dabei wird der Scan nach verschiedenen Gewebetypen markiert und ein interaktives 3D-Modell erstellt. Die dreidimensionale Darstellung lässt sich über einen an den Arzt gesendeten Weblink aufrufen und bearbeiten. Durch die genauere präoperative Beurteilung reduzieren sich beispielsweise die Operationszeit und das Risiko postoperativer Komplikationen. Der KI-basierte Algorithmus des ISL minimiert auch den manuellen Aufwand deutlich, was die Kosten pro Modell und die Zeit bis zur Bereitstellung senkt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter und unterhält eine Niederlassung in Indien. Als Teil der weltweit agierenden Karl-Storz-Gruppe bestehen die nächsten Schritte darin, sich auf die kommerzielle Skalierung und die gemeinsame Technologieentwicklung zu konzentrieren.
KI frühzeitig in die Produktentwicklung integrieren
Mit der Übernahme von ISL erweitert Karl Storz das bestehende Portfolio gezielt um ein KI-Produkt. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, KI in laparoskopischen und robotergestützten Bildgebungslösungen im Gesundheitswesen voranzutreiben, erklärt Karl Storz. So will das Unternehmen die umfangreichen Möglichkeiten der KI frühzeitig in die Entwicklung modernster Medizintechnik einfließen lassen und die besten Instrumente für Patientinnen und Patienten mit höchsten Sicherheitsstandards auf den Markt bringen. Auch ist eine enge Zusammenarbeit mit Karl Storz Venture One, ein Tochterunternehmen mit Robotik-Schwerpunkt und Standorten in Singapur sowie München geplant.