Für die Erforschung der digitalen Medizin der Zukunft am Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit (ZDMG) bündelt die Technische Universität München (TUM) ihre Forschungsstärken in den Bereichen Informatik, Mathematik und Medizin. Durch die gezielte Einbindung natur- und ingenieurwissenschaftlicher Kompetenzen am neuen interdisziplinären Forschungszentrum soll die Entwicklung innovativer Methoden und Technologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science für verschiedene medizinische Anwendungsbereiche nutzbar gemacht werden.
Künstliche Intelligenz und Big Data für personalisierte Therapien
Unter dem Dach des Munich Data Science Institute (MDSI) soll das ZDMG als eigenständiges und unabhängiges Forschungszentrum neue datengetriebene Ansätze und Methoden entwickeln und deren Einsatz zum Nutzen von Patientinnen und Patienten insbesondere in den Bereichen Krebs-, Herz-Kreislauf- und neurologische Erkrankungen fördern.
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung individualisierter und personalisierter Therapien und Interventionen. Hierfür spielen die Früherkennung und die Diagnose von Krankheiten sowie die Identifizierung von Biomarkern und Behandlungszielen mithilfe von KI und Data Science eine entscheidende Rolle. Ein weiterer Fokus liegt auf der sicheren, privatsphärenwahrenden Nutzung von Patientendaten sowie der ethisch verantwortlichen Anwendung der neuen datengetriebenen Technologien.
Erforschung digitaler Gesundheitsversorgung durch datengetriebene Ansätze
Zur interaktiven Visualisierung von Big Data in der Medizin ist am ZDMG zudem ein Data Observatory als größtes seiner Art in Europa geplant. Mit dieser einzigartigen Einrichtung können sehr große Datensätze klinischer Laborergebnisse, Bilddaten, aber auch komplexere Informationen wie Genmutationen oder Zellveränderungen auf vielen Bildschirmen gleichzeitig visualisiert und verglichen werden. So lassen sich möglicherweise bislang unbekannte Muster und Zusammenhänge finden und damit Ansätze für neue Therapieoptionen.
„Das ZDMG bietet eine einmalige Gelegenheit, um die Stärken des Klinikums rechts der Isar und der Technischen Universität München zu bündeln und so die digitale Gesundheitsversorgung durch datengetriebene Ansätze voranzutreiben“, sagt der künftige Leiter des Zentrums, Prof. Daniel Rückert.
Digitale Medizin – Schwerpunkt in der Forschungs- und Exzellenzstrategie
Die digitale Medizin ist mit verschiedenen Konsortien, Forschungseinrichtungen und Kollaborationen ein Schwerpunkt in der Forschungs- und Exzellenzstrategie der TUM. „Im ZDMG werden die TUM-weiten Aktivitäten rund um das Thema digitale Medizin zusammengeführt. Das Gebäude ist von zentraler Bedeutung für die Weiterentwicklung des Schwerpunkts Digitale Gesundheit und Technologie im Rahmen der zukünftigen TUM School of Medicine & Health,“ so Prof. Bernhard Hemmer, Dekan der medizinischen Fakultät.
Bund-Länder-Förderung für die digitale Medizin
Auf Grundlage der Empfehlung des Wissenschaftsrates hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) die Förderung des ZDMG mit rund 43,6 Mio. Euro beschlossen. Die Finanzierung des Forschungsneubaus auf dem Stammgelände des Klinikums rechts der Isar der TUM wird je zur Hälfte vom Freistaat Bayern und dem Bund übernommen.
Kontakt zum neuen Zentrum für Digitale Medizin (ZDMG):
Technische Universität München
Arcisstr. 21
80333 München
www.tum.de
www.mdsi.tum.de