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Funktion und Design im Fokus

Geräteentwicklung: EMS-Dienstleister setzt auf Methodik und funktionale Bauteile
Funktion und Design im Fokus

Ein perfektes medizinisches Gerät ist das Ergebnis eines strukturierten und zielorientierten Prozesses. Um kurze Entwicklungszyklen bei gleichzeitigem Innovationsvorsprung zu sichern, unterstützt der EMS-Dienstleister Bebro Electronic die Hersteller während der Entwicklungsphase.

Verschiedene Anwendungsgebiete erfordern von medizinischen Geräten unterschiedliche Eigenschaften. So sind beispielsweise die Anforderungen an eine oszillierende Gipssäge und ein Dialysegerät vollkommen unterschiedlich. Natürlich muss das Gerät erst einmal die Aufgaben zuverlässig erfüllen, für die es entwickelt und gebaut ist. Darüber hinaus stellen Hersteller von medizinischen Geräten aber noch weitere Anforderungen an das Produkt: Ein perfektes medizinisches Gerät stellt den Anwender zufrieden und bindet ihn somit an die Marke, kann kostenoptimiert produziert werden und lässt sich erfolgreich im Markt platzieren.

„Eine entscheidende Rolle auf dem Weg zum perfekten medizinischen Gerät spielt die Entwicklungsmethodik. Sie beantwortet die Frage: Wie muss ich vorgehen, um durch meine Entwicklungsarbeit stets zum bestmöglichen Ergebnis zu gelangen?“, so Peter Sommer, Leiter des technischen Vertriebs beim EMS-Dienstleister Bebro Electronic GmbH aus Frickenhausen, und fährt fort: „Nach unserer Erfahrung sind fünf Kriterien für ein medizinisches Gerät wichtig: Funktionalität, Optik, Haptik, Ergonomie und Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Bereits am Beginn eines Projekts werden die Weichen für die erfolgreiche Entwicklung eines medizinischen Geräts und seiner Bauteile gestellt. „Damit ein EMS-Dienstleister die Anforderungen des Herstellers bei der Fertigung erfüllen kann, ist ein detailliertes Lasten- und Pflichtenheft unerlässlich. Zu Beginn des Entwicklungsprozesses steht die Analyse der Aufgaben und der benötigten Bauteile. Dazu halten wir zunächst in einem Lastenheft sämtliche Anforderungen fest, die das Gerät erfüllen muss“, so Sommer. In ein Lastenheft gehören zum Beispiel:
  • geometrische Eckdaten wie Höhe, Durchmesser und Raumbedarf
  • maximal zulässige Herstellkosten sowie
  • ein Zeitplan mit festgesetztem Abgabetermin.
Als spezifische Anforderungen für ein Dialysegerät kann ein Hersteller beispielsweise eine maximale Arbeitslautstärke definieren, die Anzahl und den Zeitbedarf von Wartungen festlegen oder die gewünschte Bedienungsart. Bei einer oszillierenden Säge geht es um andere Anforderungen – etwa die Akkulaufzeit, die Drehzahl des Sägeblatts oder den Geräteschwerpunkt.
„Ist das Lastenheft erstellt, sollten EMS-Dienstleister und Hersteller umgehend einen Kick-off-Workshop mit allen Mitgliedern des Projekts ansetzen. So können Designer, Konstrukteure und Elektroniker interdisziplinär Fragen stellen, Verständnisprobleme klären und gemeinsam ein stimmiges Produktkonzept ausarbeiten. Anschließend hält das Projektteam in einem Pflichtenheft fest, wie sie die Anforderungen des Auftraggebers gemeinsam lösen wollen“, erläutert Vertriebchef Sommer. „Ist die Aufgabenstellung geklärt und ein gemeinsames Zielverständnis erreicht, erleichtert dies die weiteren Phasen der Entwicklung – Konzeption, Entwurf, Ausarbeitung und Funktionstest – erheblich.“ Dabei spielt auch die Fertigung und Endkontrolle der Bedienteile eine entscheidende Rolle. Die wichtigste Frage bei einem medizinischen Gerät ist für den Anwender, ob es die von ihm gewünschte Funktion oder Gruppe von Funktionen erfüllt.
Hierzu müssen jedoch nicht nur die gewünschten Funktionen möglichst vollständig vorhanden sein. Auch die Gebrauchstauglichkeit muss garantiert sein. Soll heißen: Funktionen müssen zu den Bedingungen der Arbeitsumgebung passen. Eine oszillierende Säge beispielsweise muss Verbandsmaterial problemlos schneiden. Zugleich ist aber auch der einfache und sichere Wechsel des Sägeblattes bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen. Während einer OP, bei der die Gesundheit oder sogar das Leben eines Menschen auf dem Spiel stehen, müssen Umbauten an medizinischen Geräten innerhalb kürzester Zeit möglich sein.
Auch bei Geräten in der Medizintechnik zählt der erste Eindruck. Daher ist die Optik des Geräts ein relevantes Produktmerkmal. Dabei geht es weniger um persönliche Präferenzen und individuellen Geschmack, sondern um ganz konkrete Fragen zur Tauglichkeit des Produktes. Bei einem Dialysegerät etwa: Ist es übersichtlich? Sieht es hochwertig aus und nimmt dem Patienten mögliche Ängste vor der Gerätemedizin? Sind die Oberflächen leicht zu desinfizieren und wurden zu diesem Zweck bei der Gehäusekonstruktion schwer zugängliche Ecken vermieden?
Insbesondere bei Geräten, mit denen Anwender häufig oder lange arbeiten, spielt zudem die Haptik eine wichtige Rolle. Fühlt sich der Griff eines Geräts angenehm an? Hat er die richtige Temperatur oder kühlt das Material immer wieder schnell aus? Wird Handschweiß ausreichend absorbiert?
Schließlich muss auch das Zusammenwirken von Funktionalität, Optik und Haptik eines Geräts stimmen. Angefangen bei einer übersichtlichen Bedienoberfläche über eine intuitive Bedienbarkeit bis hin zum richtig verteilten Gewicht und einem angenehmen Material – ergonomische Geräte sind benutzerfreundlich und ermöglichen den Anwendern ermüdungsfreies sowie präzises Arbeiten. Erfüllt ein Gerät die gewünschten Eigenschaften, ist das letzte Kriterium für die Zufriedenheit der Anwender ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Es beantwortet letztendlich die Frage: Ist das Gerät sein Geld wert oder nicht?
Immo Gehde Fachjournalist in Köln

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