Querschnittsgelähmte sollen mit dem neuartigen Exoskelett „Servus RGS Adapt“ bald schon Steigungen von bis zu 7° überwinden können. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart hat dazu das Gestell „Servus RGS“ des Unternehmens Ortho-Systems Thomas Böckh aus Kirchheim bei München um eine Adaption erweitert. „Servus RGS“ ist ein reziprokes Exoskelett aus Hüftgürtel, Spielbeinen und Fußeinheiten, mit dem Querschnittsgelähmte selbstgesteuert gehen können. Maßgeblich dafür ist ein Beckenrotationshüftgelenk im Hüftgürtel. Sobald der Träger eine größere Steigung betritt, droht er jedoch umzukippen. Um Neigungen von bis zu 7° überwinden zu können, statteten die Wissenschaftler die Fußeinheiten mit Sensoren, Aktoren und einer dritten Bodenplatte aus. Bei der Sensorik kombinierten sie eine IMU (Inertial Measurement Unit) mit Distanzsensorik. Infrarot- und Ultraschallsensoren sorgen dafür, dass die Einheit die Neigung auch bei ungünstigen Lichtbedingungen erfasst. Als Aktoren dienen zwei Getriebemotoren mit einem von Ortho-Systems entwickelten Kreuzgelenk für die Übersetzung. Die Fußeinheit wird in der Standphase fixiert, in der Schwungphase wird das Spielbein über die Stellmotoren angepasst.
Bild: Fraunhofer IPA / Rainer Bez
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