Erstmals fanden die Medizinmesse Medica und die Branchenplattform für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie, die Compamed, vom 16. bis 19. November komplett virtuell statt. Aber auch in der Corona-Pandemie hat sich das Branchen-Highlight im Herbst als internationaler Treffpunkt der Medizin- und Medizintechnik-Branche bewährt: Über 1500 Aussteller aus 63 Nationen haben sich mit ihren Online-Showrooms, einer Vielfalt von gut 18 300 Produktneuheiten sowie Live-Programm in über 100 Web-Sessions der Healthcare-Community präsentiert. Und die zeigte, laut Veranstalter, reges Interesse: Gut 45000 Fachbesucher (Unique User) aus 169 Nationen nutzten die virtuellen Angebote und generierten 405 000 Seitenaufrufe (Page Impressions). Der Anteil internationaler Online-Besucher lag bei 78 %.
Vielfältiges Fachprogramm, länderübergreifendes Netzworking
„Diese Zahlen bestätigen die global hervorgehobene Position der Medica und Compamed. Sie haben der Gesundheitswirtschaft in der Hochphase des Kampfes gegen das Pandemie-Geschehen mit ihrem thematisch vielfältigen Fachprogramm und der Bandbreite an Innovationen der Aussteller wichtige Impulse gegeben. Länderübergreifendes Networking wurde gestärkt. Mindestens genauso wichtig: Der Wert persönlicher Treffen wurde in vielen virtuellen Beiträgen betont. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen 2021 in Düsseldorf ist da“, zieht Wolfram Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, erfreut Bilanz und blickt hoffnungsvoll auf das nächste Jahr.
Spannende Formate – viele Neuheiten
Die Conference Area beider Veranstaltungen bot ein umfangreiches Programm von 430 Speakern und 360 Einzel-Programmpunkten und setzte unter anderem Akzente für den Bereich der Labormedizin sowie hinsichtlich der Digitalisierung von Versorgungsprozessen – beides Themen von besonderer Bedeutung im Kontext der Pandemie-Bewältigung. Unter den Top-Speakern war auch Prof. Dr. Hendrik Streeck, der über aktuelle Möglichkeiten zur Testung der Immunität gegen Sars CoV-2 informierte.
Zu Digital-Healh-Trends boten die Finale des 12. Healthcare Innovation World Cup und der 9. Medica Start-up Competition Spannung pur mit Pitch-Präsentationen der Gründerszene zum „Internet of medical things“, zu Gesundheits-Apps, Diagnostik, Robotik oder auch Künstlicher Intelligenz für den Healthcare-Bereich. Gleichrangige Sieger des 12. HWC wurden: Incont Alert (Deutschland/ Nichtinvasive Füllmessung der Harnblase), BeFC (Frankreich/ nachhaltige papierbasierte Energiequelle für Medizingeräte mit geringem Stromverbrauch) und PKvitality (Frankreich/ Blutzuckermessung via Smartwatch). Siegreich aus der Start-up Competition ging Radiobotics aus Dänemark hervor mit einer auf Künstlicher Intelligenz basierenden Entwicklung für die Radiologie zur automatischen Erkennung von Arthritis.
Mikrotechnologien für den Kampf gegen Corona
Auch bei der virtual.Compamed für den Zulieferermarkt der medizinischen Fertigung mit 215 Aussteller bildeten Innovationen einen Schwerpunkt, die bei der Überwindung der Pandemie schnell helfen. Viele Unternehmen aus den Bereichen der Mikrotechnologien sind hier aktiv und im Fachverband für Mikrotechnik IVAM organisiert. Der Verband gestaltete in der Conference Area das englischsprachige High-Tech Forum aus. Mikrofluidik ist in diesem Zusammenhang eine Kerntechnologie, um zuverlässige und günstige Schnelltest-Verfahren beziehungsweise Point-of-Care-Diagnostik voranzutreiben. Aussteller der virtual.Compamed bieten hier ein breites Leistungsspektrum an – von der Auftragsentwicklung und Auftragsproduktion von mikrofluidischen Einwegsystemen bis hin zur Entwicklung und Herstellung von vollautomatischen Probenvorbereitungs- und Molekulardiagnosesystemen.
Vorfreude auf persönliche Begegnung in 2021
Dr. Thomas Dietrich, Geschäftsführer des IVAM richtet seinen Blick bereits auf das kommende Jahr: „Ich finde es sinnvoll, dass während der Corona-Pandemie verstärkt auf virtuelle Meetings gesetzt wird. Für langfristige, vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen ist die persönliche Begegnung auf Messen und Konferenzen jedoch essenziell und durch nichts zu ersetzen. Deshalb freuen wir uns schon jetzt auf das Wiedersehen mit unseren Kunden bei der Compamed 2021 in Düsseldorf.“
Passende Plattform für Branche im Wandel
In welchem Ausmaß die Corona-Pandemie die Branche verändern wird und wie sehr gerade jetzt der Bedarf gegeben ist an einer weltweit funktionierenden (auch virtuellen) Plattform für den Austausch und gutes Business, das zeigt der neue Trendreport „Wie Sars-CoV-2 die Medizintechnikbranche verändert“. Dieser Report des Deutschen Industrieverbandes Spectaris und Roland Berger in Kooperation mit dem Medizintechnikcluster Medical Mountains wurde im Rahmen der virtual.Medica 2020 veröffentlicht. Unabhängig vom aktuellen Geschäftsverlauf mit krisenbedingt rückläufigen Umsätzen erwarten Experten auch mittel- bis langfristig einschneidende Markt- und Wettbewerbsveränderungen. „Die Krise hat einen Prozess in Gang gesetzt, der unumkehrbar ist. Digitale Arbeitsmodelle sowie Vertriebs-, Service- und Ausstellungskonzepte nehmen inzwischen einen sehr hohen Stellenwert in der Strategie vieler Unternehmen ein und werden auch nach Corona mindestens gleichberechtigt neben klassischen Arbeitsweisen und persönlichen Kundenkontakten stehen“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer von Spectaris.
Beiträge für registrierte User bis Ende Mai 2021 abrufbar
Der Großteil der Beiträge der virtual.Medica und virtual.Compamed sowie der begleitenden virtuellen Kongresse und Konferenzen ist für registrierte User noch bis Ende Mai 2021 abrufbar. So lange besteht auch Zugang zu den Online-Showrooms der Aussteller.
Die Medica 2021 und Compamed 2021 werden vom 15. bis 18. November 2021 im hybriden Konzept, bestehend aus der Kombination von Live-Plattformen für Fachbesucher auf dem Düsseldorfer Messegelände plus virtueller Angebote, durchgeführt.
Kontakt zum Veranstalter:
Messe Düsseldorf GmbH
Messeplatz
Stockumer Kirchstr. 61
40474 Düsseldorf
www.messe-duesseldorf.de