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Vier Kleinmotoren in der Handorthese unterstützen Patienten

Exoskelett
Kleinmotoren von Maxon verleihen der Handorthese Kraft

Kleinmotoren von Maxon verleihen der Handorthese Kraft
Wenn die menschliche Hand nach einer Erkrankung die alltäglichen Aufgaben nicht mehr bewältigen kann, hilft eine Orthese – die die Greifkraft mit kleinen Motoren wieder erhöht (Bild: HKK Bionics)
In der Handorthese Exomotion Hand One werden Kleinmotoren verbaut, die an die Anforderungen angepasst wurden. Gesteuert wird sie wie eine Armprothese, mit den Signalen verbleibender Muskeln.

Stefan Roschi
Maxon Group, Sachseln/Schweiz

Ein Schlaganfall, ein Unfall, und plötzlich funktioniert die Hand nicht mehr. Doch ein neuartiges Produkt zweier Medizintechniker, gestaltet wie ein Handschuh, verspricht Hilfe. Es soll die Bewegung der Finger unterstützen. Dies ist der Gedanke hinter der mechatronischen Orthese Exomotion Hand One, die bald auf den Markt kommen soll. Sie wird wie ein Handschuh getragen. Entwickelt wurde sie von den beiden Medizintechnikern Dominik Hepp und Tobias Knobloch. Sie lernten sich während des Studiums kennen und gründeten schließlich 2017 in Ulm das Start-up HKK Bionics GmbH.

Sechs Griffarten geben dem Träger Bewegungsfreiheit

Ihre Handorthese besteht aus einer individuell angepassten Exo-Fingermechanik, einer tragenden Armschiene, einem Sensor, der Bedieneinheit sowie vier Miniaturantrieben, die die Kraft bereitstellen, um die Finger zu schließen oder zu öffnen. Sechs Griffarten stehen zur Verfügung und sollen die Bewegungsfreiheit zurückgeben, die durch einen Schlaganfall, Unfall oder eine degenerative Erkrankung verloren gingen.

Mit ihrer Entwicklung wollen Hepp und Knobloch eine Versorgungslücke schließen. „Wir bieten Patienten mit ganz oder größtenteils gelähmten Händen ein Hilfsmittel, das dazu beiträgt, alltägliche Aufgaben wieder selbst wahrnehmen zu können“, so Dominik Hepp. Gemeint sind unter anderem einfache Tätigkeiten wie Kochen, das Tragen von Einkaufstaschen oder Öffnen von Verpackungen.

Bis die jetzige Ausführung der bionischen Orthese vorlag, gab es allerdings einige Herausforderungen zu überwinden. Das Produkt soll den ganzen Tag getragen werden, muss also robust, leistungsstark und trotzdem leicht sein. Nach Entwicklung des ersten Prototyps ging es deshalb darum, die Orthese zu verkleinern und entsprechend neue Komponenten zu finden. „Das war eine echte Herausforderung, da wir keine Abstriche bei Stabilität und Leistungskraft hinnehmen konnten“, sagt Hepp.

Aus diesem Grund haben die beiden Entwickler gemeinsam mit ihren Lieferanten spezielle Komponenten entwickelt. Als Kern der Handorthese dienen vier spezifisch angepasste EC-Motoren der Maxon Group, München. Diese müssen klein und stark sein sowie einen jahrelangen Einsatz mit hunderttausenden Bewegungen sicherstellen.

Für HKK Bionics ist 2019 das Jahr der Bewährung. Denn nun erfolgt eine ausführliche Testphase, bevor das Produkt zugelassen und auf dem Markt erhältlich sein wird. „Wir möchten die Exomotion Hand One möglichst vielen Patienten zugänglich machen, weshalb wir eine Kooperation mit ausgewählten Sanitätshäusern anstreben und unser Netzwerk mit Ärzten und Therapeuten ausbauen“, kündigt Dominik Hepp an.

Für die beiden Jungunternehmer eine spannende Arbeit, die eine Schnittstelle zwischen Technik und Mensch bietet. „Es ist schön zu sehen, dass wir mit unserer Erfahrung, viel Kreativität und Tüftelei dazu beitragen, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern.“

www.maxongroup.de
Messe Compamed: Halle 8a, Stand K11


Kontakt zu den Orthesenentwicklern:

HKK Bionics GmbH
Lise-Meitner-Straße 9
89081 Ulm
E-Mail: info@hkk-bionics.com
Tel: +49 (0) 731- 850 781 91
www.hkk-bionics.de/

Kontakt zum Motorenhersteller:

Maxon Motor GmbH
Truderinger Str. 210
81825 München
www.maxongroup.de
Tel: +49 (0) 89 420 493–0

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