Forscher am Fraunhofer IZM arbeiten daran, kleinste Elektronik auch in thermoplastische Folien einzubringen. Mit Hilfe einer Niebling SAMK 650 werden diese Folien in nur drei Prozessschritten in die gewünschte Form gebracht. Zunächst wird das Material im Beladebereich der Maschine eingeführt, im Trägerschlitten fixiert und kontaktlos erhitzt. Die Heizleistung der Keramikheizelemente kann je nach Substrat eingestellt werden und somit diverse Anforderungen umsetzen. Die Hochdruck-Thermoumformanlage arbeitet mit heißer Druckluft von bis zu 80 bar. Anschließend findet in der Maschine die Umformung der weichgewordenen thermoplastische Folie statt. Dabei werden in Sekundenschnelle Folie und Form mit einem Kniehebel aneinandergedrückt und durch die erwärmte Druckluft konturiert. Abschließend kommt das Material umgeformt und abgekühlt wieder im Beladebereich an. Anders als bei Vakuumumformprozessen können glatte Folien, die mit Leiterbahnen und mit Bauelementen ausgestatten werden, so in extremere Geometrien umgestaltet und umgeformt werden. Am Fraunhofer IZM wurden bereits Prototypen für Bedienelemente von Waschmaschinen mit integrierte Touchsteuerung gefertigt. Weitere denkbare Anwendungsfelder finden sich auch in der Medizintechnik in Form von smarten Implantaten, die beispielsweise mit Sensoren versehen sind, so die Forscher.
Aussteller der virtual.Compamed 2020