Die industrienahe Forschungseinrichtung Innovent e.V. aus Jena hat ein neues Verfahren zur Produktkennzeichnung entwickelt. Mittels Atmosphärendruckplasma können flächig oder punktuell dünne transparente Schichten auf der Produktoberfläche abgeschieden werden.
Diese Schichten, die durch den Einsatz von Atmosphärendruckplasma zur Oberflächenkennzeichnung entstehen, sind nur bis zu 200 nm dick und eignen sich für nahezu alle Materialien. Darunter zählt Innovent unter anderem Glas, Kunststoff, Metalle, Holz, Stein, Pappe und Papier. In die transparenten Beschichtungen lassen sich Fluoreszenzfarbstoff-Nanopartikel integrieren, so dass die Schichten selbst durch Anregung mit UV-Licht sichtbar gemacht werden können.
Durch den Einbau verschiedener Fluoreszenzfarbstoff-Nanopartikel, wie beispielsweise durch eine Kombination verschiedener Partikel in einer Beschichtung, lassen sich Produkte eindeutig kennzeichnen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, die fluoreszierende Schicht mit einem Laser so zu strukturieren, dass die Fluoreszenz lokal aufgehoben wird. Auf diesem Weg können Beschriftungen, Barcodes oder Logos in die Schicht eingearbeitet werden.
Das Besondere der Kennzeichnungsmethode besteht in der „Verborgenheit“. Weder die Beschichtung noch die gelaserten Strukturierungen sind mit bloßem Auge sichtbar, unter UV-Bestrahlung allerdings ist eine Visualisierung jederzeit möglich. Ein Fluoreszenzmikroskop ermöglicht die Darstellung der bis in den Micrometer-Maßstab reichenden Strukturierungen.
Neben dem Einsatz zur Produktkennzeichnung im Produktionsprozess ist die Kennzeichnungsmethode auch für den Plagiatschutz prädestiniert. Eine Anwendung ist sowohl für den Schutz von Massenwaren wie Medikamenten oder deren Verpackungen als auch für Teile oder Baugruppen von Spezialgeräten, beispielsweise in der Medizintechnik denkbar.
Sowohl die Beschichtung als auch eine Strukturierung der beschichteten Oberflächen lassen sich in übliche Produktionsstrecken integrieren und sind auch bei geringen Taktzeiten realisierbar. Eine genaue Abstimmung auf konkrete Produkt- und Fertigungsanforderungen ist allerdings Voraussetzung für den optimalen Einsatz der Technologie.
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