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Blister mit unendlichen Möglichkeiten

Sterilverpackung: Funktionaler Klappblister für Dentalprodukte
Blister mit unendlichen Möglichkeiten

Produkte der Marke Komet Dental liefert Brasseler an Zahnärzte und Zahntechniker in über 100 Länder. Die jüngste Innovation ist die serienmäßig sterile Auslieferung des Standardsortiments. 2000 Produkte sind in der Praxis sofort einsatzbereit.

Das zahnärztliche Standardsortiment der Marke Komet Dental umfasst rund 2000 Produkte. Und die werden seit Herbst diesen Jahres alle steril ausgeliefert und können so direkt vom Praxispersonal für die Behandlung verwendet werden – dank des neuen, sterilisierbaren Klappblisters. Maßgeblichen Anteil daran hat der Sondermaschinenbauer Koch Pac-Systeme GmbH: mit einer speziell für den Einsatz im Reinraum ausgelegten Hightech-Blistermaschine KBS-KF Medplus sowie einer komplett im Haus entwickelten Universal-Sterilverpackung. Bei dem hoch funktionalen Klappblister haben Maschinenbau, Werkzeugkonstruktion und der Bereich Medizintechnik bei dem Unternehmen aus Pfalzgrafenweiler gemeinsam mit dem Kunden ganze Arbeit geleistet.

Die transparente Blisterverpackung soll jedoch nicht nur für das Basissortiment, sondern sukzessive für einen Großteil des gesamten Produktprogramms der beiden Marken Komet Dental und Komet Medical verwendet werden, summa summarum für rund 40 000 unterschiedliche Artikel mit einem jährlichen Packvolumen von 10 Millionen Produkten.
Ein ehrgeiziges Ziel, das mit entsprechend hohen Vorgaben an Koch verbunden war: Verlangt war, so Christian Jonigkeit, Gruppenleiter Intralogistik bei Gebr. Brasseler, „eine hoch intelligente und flexible Verpackungsanlage für den Einsatz in unserem Reinraum ISO Klasse 7 und eine ebenso intelligente Lösung für den Klappblister.“ Die Blistermaschine sollte vollautomatisch und absolut prozesssicher laufen, schnell auf andere Losgrößen umrüstbar und ergonomisch zu bedienen sein. Zudem sollten weitere Elemente – Produktzuführung, Leafletzuführung und Etikettierer – in die Anlage und die Koch-Steuerung integriert werden.
Für die Auslegung des Blisters definierte Christian Jonigkeit folgende Eckpunkte: Natürlich sollte der Blister die empfindlichen Produkte schützen. Zudem sollten sich diese einzeln entnehmen lassen, ohne die Funktionalität des Klappblisters und die Sterilität der verbleibenden Produkte zu beeinträchtigen. Zudem sollten die Blister in vorhandene transparente Boxen passen und so etikettiert werden, dass die Produktbezeichnung immer gut lesbar ist – egal, ob die Boxen senkrecht oder waagerecht im Regal stehen. Und: Das Siegelmaterial musste die nachträgliche Gamma-Sterilisation der geschlossenen Blister gemäß Komet Zero-Standard ermöglichen. Eine echte Herausforderung für Koch war jedoch der universelle Einsatz des Blisters für 40 000 verschiedene Artikel – ohne Werkzeugwechsel.
Ein ganzer Katalog individueller Vorgaben also, der eine ebenso individuelle Lösung erforderte, bei der die Kompetenz von Koch sowohl als Sondermaschinenbauer wie auch als Verpackungsentwickler gefragt war. Umso wichtiger war das gute Zusammenspiel aller beteiligten Bereiche. Weshalb Karl Eberle, Gebietsverkaufsleiter Deutschland, gleich einen Spezialisten an den Tisch holte: Ralf Koch, der das Werkzeug für den Universalblister entwickeln sollte. Eine Aufgabe, die maßgeblich für den Erfolg des Projekts war – und von dem Mitarbeiter der Abteilung Werkzeugkonstruktion überzeugend gelöst wurde: Er gestaltete einen optisch ansprechenden, wieder verschließbaren Klappblister mit Teilung in fünf identische Bereiche. Diese lassen sich an den Perforationen sauber abtrennen und mit der Einreißlasche leicht öffnen.
Die übrigen, im Blister verbleibenden Produkte sind weiterhin steril. Der Blisterdeckel ist so geformt, dass ein Leaflet eingelegt und fixiert werden kann. Als Siegelmaterial kommt Tyvek zum Einsatz, ein vliesartiges und nachträglich sterilisierbares Gewebe, das beispielsweise auch bei Schutzkleidung für Reinräume Verwendung findet.
Karl Eberle war unter anderem für die Auswahl der Verpackungsanlage und die Auslegung zum medizinkonformen Verpacken verantwortlich. Die Wahl fiel auf eine Blistermaschine KBS-KF Medplus mit robuster Kettenführung, die unterschiedlichste Produkte mit hoher Leistung von bis zu 30 Takten pro Minute verpackt. Gebaut im GMP-gerechten Maschinendesign aus Edelstahl, entspricht die Maschine bereits in der Standardversion den Anforderungen für einen Verpackungsprozess im Reinraum. Das Basismodul zum Formen, Füllen und Siegeln lässt sich wie gefordert um weitere Komponenten erweitern. Ferner können, für hundertprozentige Qualitätskontrolle und rückverfolgbare Kennzeichnung gemäß länderspezifischer Track&Trace-Richtlinien, Inspektionssysteme und Drucksysteme integriert werden. Die Blistermaschine KBS-KF wurde im März 2013 ausgeliefert, mit den ergänzenden Komponenten im Komet-Reinraum installiert und im Dezember 2013 in Betrieb genommen. Seither läuft die Verpackung der Instrumente genau wie geplant ab: Zunächst werden die Blister geformt und die Produkte zugeführt. Ein Kamerasystem prüft die Produkte, ehe sie vom Stäubli-Scara-Roboter aufgenommen und präzise in die fünf Vertiefungen im Blister abgelegt werden. Danach erfolgt das Siegeln mit dem Tyvek-Deckmaterial. Das ebenfalls automatisch via Kraus-Leafletspender zugeführte Leaflet wird gebogen und in den Laschen im Blisterdeckel fixiert. Diese sind so konzipiert, dass kleine Prospekte in drei unterschiedlichen Stärken darin Platz und Halt finden. Im Anschluss wird die gesiegelte Seite des Blisters in fünf Abschnitte perforiert, eine Stanze gibt den offenen Blistern ihre endgültige Form, ehe sie vorgeklappt und verschlossen werden.
Letzte Station im automatischen Prozess ist der Etikettierer: Die vorgedruckten Etiketten werden mit variablen Daten versehen und so aufgebracht, dass die Produktbezeichnung auf Deckel und Stirnseite gut lesbar ist. Danach erfolgen das Ausheben der Blister und Abwerfen in Behälter, in denen diese zur Gamma-Sterilisation an ein Partnerunternehmen von Komet geliefert werden.
Mittlerweile wird das Komet-Dental-Standard-Sortiment von 2000 Artikeln komplett mit Zero-Standard ausgeliefert. Und Christian Jonigkeit zieht ein erstes positives Fazit: „Koch hat, bei Maschine und Blister, genau die Lösung erarbeitet, die wir uns vorgestellt haben. Mit der KBS-KF konnten wir Zykluszeiten, Energieverbrauch und Personaleinsatz reduzieren – und erhalten Blister für Blister höchste, identische Qualität. In Kürze werden wir weitere Artikel in den intelligenten Blister verpacken und so die Kapazität der Anlage noch besser ausschöpfen.“ Dass die neue sterile Verpackung auch bei den Kunden ankommt, zeigt beispielhaft eine der zahlreichen positiven Rückmeldungen von Zahnärzten: „Nachdem ich den neuen Zero-Standard im Alltag eingesetzt habe, sehe ich das als echte Hilfe und ernstzunehmende Erleichterung für die täglichen Arbeitsabläufe in meiner Praxis.“
Jörg Schebetka Koch Pac-Systeme, Pfalzgrafenweiler
Weitere Informationen Zum Verpackungsspezialisten: www.koch-pac-systeme.com Auf der Messe Compamed: Halle 8b, Stand E04
Zur Gamma-Sterilisation geht der Blister an ein Partnerunternehmen

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