Siemens verkauft Siemens Audiology Solutions an die Beteiligungsgesellschaft EQT und die deutsche Unternehmerfamilie Strüngmann als Co-Investor für 2,15 Mrd. Euro. „EQT mit der Familie Wallenberg als Ankeraktionär und die Familie Strüngmann haben einen hervorragenden Ruf und große Erfahrung im Gesundheitssektor. Die Transaktion ist nicht nur aus finanzieller Sicht exzellent, wir sind auch überzeugt, dass beide Investoren das Hörgerätegeschäft mit einer klaren Wachstumsstrategie langfristig weiter entwickeln werden“, sagt Hermann Requardt, CEO von Siemens Healthcare und Mitglied des Vorstands der Siemens AG. Siemens wird sich über Vorzugskapital mit 200 Mio. Euro am Eigenkapital des Hörgerätegeschäfts beteiligen und an künftigen Geschäftserfolgen partizipieren. Außerdem erhält Siemens einen Sitz im Gremium der Käufergruppe. Im Rahmen der Transaktion wurde auch vereinbart, dass die neuen Eigentümer mittelfristig die Produktmarke Siemens für das Hörgerätegeschäft weiter nutzen können.
„Das Siemens-Hörgerätegeschäft hat eine lange Tradition für innovative und qualitativ hochwertige Produkte. Beeindruckt sind wir besonders von der starken Entwicklung in den vergangenen Jahren. EQT wird das Management und die Belegschaft voll und ganz dabei unterstützen, das Geschäft weiter zu entwickeln“, sagte Marcus Brennecke, Partner bei EQT.
EQT ist eine wachstumsorientierte Beteiligungsgesellschaft mit einem verwalteten Eigenkapital von rund 22 Mrd. Euro und ausgewiesener Kompetenz im Gesundheits- und Medizintechniksektor. So ist EQT auch Eigentümer von LBX, einer der größten Apothekenketten im Wachstumsmarkt China. Die deutsche Unternehmerfamilie Strüngmann ist ebenfalls für eine langfristige Wachstumsorientierung bekannt. Sie gründete 1986 das Unternehmen Hexal, das in Deutschland zum führenden Generika-Anbieter aufstieg.
Die weltweit präsente Siemens Audiology Solutions erzielte im Geschäftsjahr 2014 mit mehr als 5000 Mitarbeitern einen Umsatz von 693 Mio. Euro und einen berichteten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 145 Mio. Euro. Mit der Transaktion wird das Hörgerätegeschäft weitere unternehmerische Freiheit und Flexibilität erlangen und kann auf dieser Basis seinen erfolgreichen Wachstumspfad der letzten Jahre fortsetzen – mit positiven Perspektiven für Kunden und Mitarbeiter. Für die Mitarbeiter in Deutschland, die an den Standorten in Erlangen und Herford arbeiten, wurden zudem Vereinbarungen zur Standortsicherung getroffen. Die Transaktion wird vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen voraussichtlich im ersten Kalenderquartal 2015 abgeschlossen und mit einem Eigenkapitalanteil von rund 1,1 Mrd. Euro solide finanziert.
Bereits seit Mai wird der Siemens-Sektor Healthcare eigenständig geführt. Dies bedeutet, dass regionale Organisationsstrukturen den Anforderungen des Gesundheitsmarktes angepasst werden können und nicht der Matrix der Konzernorganisation entsprechen müssen. Im Geschäftsjahr 2013 hatte der Healthcare-Sektor rund 13,6 Mrd. Euro erlöst, was etwa 18 % des gesamten Konzernumsatzes entspricht.
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: