Gerresheimer Medical Plastic Systems hat seine Zusammenarbeit mit der Hochschule Amberg-Weiden intensiviert und untersützt die HAW beim Aufbau eines Reinraumlabors. Das Labor wurde am 21. Mai von der Hochschulleitung, der Fakultätsleitung und der Geschäftsführung der Gerresheimer Regensburg GmbH eingeweiht. Es umfasst 50 m² und entspricht der ISO-Klasse 7. Entsprechend hochkarätig ist auch die Ausrüstung des Raums mit einer vollelektrischen Krauss Maffei Spritzgußmaschine EX 50–55, einem Werkzeug für Versuchsteile und einem Robotersystem. Zusätzlich ist der Aufbau eines analytischen Labors mit Geräten wie einem optischen Mikroskop mit Partikelzählfunktion, einem Partikelzähler für Gase und Flüssigkeiten, einer Filteranlage zur Partikelretention und Identifikation sowie einem Keimmessgerät geplant. Dem Reinraum vorgeschaltet ist eine Umkleideschleuse für die Einkleidung der Mitarbeiter auf Reinraumstatus. Durch große Verglasungen können Studierende und Interessierte die Arbeit im Labor von außen verfolgen.
Gerresheimer hat im Projekt das Werkzeug, das Messequipment und ein Spritzgussteil für die Untersuchung gestellt. Zusätzlich wurde das Projektmanagement beim Aufbau des Labors übernommen. „Durch die Unterstützung der Hochschulen und eine praxisorientierte Ausbildung begegnen wir dem drohenden Fachkräftemangel.“, erläutert Manfred Baumann, technischer Geschäftsführer der Gerresheimer Regensburg GmbH das Engagement des Unternehmens. „Wir brauchen kompetente Ingenieure, die speziell für unsere Bedürfnisse ausgebildet sind und die medizinische Fachsprache unserer Kunden sprechen. Dafür muss aber auch die Industrie etwas tun.“
Das Labor ist nicht nur ein Werkzeug für die Lehre, sondern auch für die Forschung. Mit seiner Hilfe wird Know-how in der partikel- und keimarmen Fertigung von pharmazeutischen Produkten aufgebaut. Dabei wird die gesamte Fertigungskette vom Spritzguss über die Entnahme und Vereinzelung bis hin zur Montage auf Partikelentstehung unter die Lupe genommen. Vor allem die Frage, welche Optionen das Bauteildesign auf die Verringerung der Partikelzahl hat, ist bisher kaum untersucht worden. Hier könnten in der Kooperation von Industrie und Hochschule Erkenntnisse gewonnen werden, die dem Kunststoff als medizintechnischem Werkstoff neue Optionen eröffnen.
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