Branchenzahlen | Nach Jahren niedrigen Wachstums sind die Umsätze der Medtech-Branche in den USA und in Europa erstmals geschrumpft. Doch es gibt Lichtblicke.
Die Umsätze der Medizintechnik-Branche in den USA und Europa sind 2015 erstmals geschrumpft – sie sanken um 1,2 % auf 337 Mrd. US-$. Dabei fiel die Entwicklung in den USA und in Europa unterschiedlich aus: Während die hiesigen Medtech-Unternehmen ihre Umsätze um 21 % auf 129 Mrd. US-$ deutlich steigern konnten, fiel der Umsatz der US-Konkurrenz um 11 % auf 209 Mrd. US-$. Der Nettogewinn sank insgesamt um 15 % auf 13,7 Mrd. US-$.
Trotz der rückläufigen Zahlen stand die Branche an den Kapitalmärkten sehr gut da. Die Marktkapitalisierung der Medtech-Unternehmen stieg um 13 % auf 717 Mrd. US-$. Zwar hatte diese in den Vorjahren stärker zugelegt. Aber die Börsenwerte der wichtigsten Indizes weltweit entwickelten sich deutlich schwächer. Das sind Ergebnisse des „Medizintechnik-Reports 2016“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Der Leiter des deutschen Life Science Centers von EY, Siegfried Bialojan: „Die Unternehmen schaffen es nicht, mit ihren Produkten mehr Wachstum zu generieren. Ihnen fehlen in der Breite die Innovationen, die echten Durchbruch bedeuten.“ Deswegen sei die Branche mitten in einer Transformation: Während einige im Wettbewerb vor allem auf Größe und Portfoliotiefe setzen und auf dem M&A-Markt nach geeigneten Übernahmekandidaten suchen, versuchten andere, den Kunden und seine Bedürfnisse breiter abzudecken. Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der Bioregio Stern Management GmbH, sieht in der branchenübergreifenden Kooperation eine Chance für Wachstum: „Kooperationen können ein Innovationsmotor sein und den entscheidenden Durchbruch herbeiführen.“
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