Kaum beeindruckt von der Krise

Nach zum Teil deutlichen Zuwächsen in den vergangenen fünf Jahren ging der Gesamtumsatz der deutschen Medizintechnik-Branche 2009 leicht zurück: Mit rund 18,8 Mrd. Euro lag er um 1,4 % unter dem Wert des Jahres 2008. Das Minus resultierte maßgeblich aus einem Rückgang beim Exportgeschäft um 2,6 % auf einen Wert von 12,2 Mrd. Euro. Der Inlandsumsatz der rund 1200 deutschen Hersteller lag mit knapp 6,6 Mrd. Euro um fast 1 % über dem Vorjahresergebnis. „Die Medizintechnik hat sich wieder deutlich konjunkturunabhängiger gezeigt als die meisten anderen Industriezweige“, sagt Ulrich Krauss, Vorsitzender des Fachverbandes Medizintechnik im Industrieverband Spectaris.

Beim Auslandsgeschäft stiegen lediglich die Ausfuhren nach Asien und in den Nahen Osten – jeweils um rund 8 %. Dagegen lagen etwa die Exporte in die EU und nach Nordamerika unter dem Vorjahreswert. Bei den Ausfuhren nach Mittel- und Südamerika waren sogar zweistellige Rückgänge zu beobachten.

Insgesamt beschäftigte die Branche 86 100 Mitarbeiter. Die Innovationskraft blieb auf hohem Niveau: Rund 9 % des Umsatzes investieren die Hersteller in Forschung und Entwicklung. Fast 15 % der Beschäftigten sind in diesem Bereich tätig. Die Umsatzerwartungen für 2010 gehen wieder nach oben. „Die Firmen sind mehrheitlich optimistisch“, betont Ulrich Krauss. Nach einer eigenen Erhebung erwartet der Verband einen Zuwachs von insgesamt 6 % auf rund 20 Mrd. Euro. Die Prognose für das Ausland (+ 7 %) wird positiver beurteilt als der Inlandsumsatz. Dieser wird nach Einschätzung der Unternehmen um rund 5 % steigen. Gründe für die Stabilität sind nach der Auffassung des Verbandes die hohe Innovationskraft der mittelständisch geprägten Branche, die gute Eigenkapitalausstattung und die relativ konstante Nachfrage im Gesundheitswesen.