Autos, Gummibären, Platinen: Automatisierte, absolut fehlerfreie Prozesse sind im Produktionsbereich das Maß aller Dinge. Der Maschinenbau benötigt Fachkräfte, die sich mit technischen Prozessen, Werkstoffen und Fertigungsverfahren bestens auskennen. Doch Ingenieure mit dem Kompetenzfeld „Fertigungstechnik“ als Fachbereich des Maschinenbaus sind rar.
Dem wirkt der Hochschulcampus Tuttlingen entgegen. Der dritte Standort der Hochschule Furtwangen ist die Ingenieurschmiede, auch in Sachen Fertigungstechnik. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region erhalten die Studierenden eine ganz besondere Ausbildung im Rahmen eines einmaligen Konzeptes: Vom ersten bis zum letzten Semester haben die Studierenden engen Kontakt zur Industrie. Praktika finden nicht nur in den hochschuleigenen Laboren, sondern direkt in den Ausbildungszentren oder im Produktionsumfeld der Unternehmen statt.
Robert Pemsel ist Prokurist bei der Anton Häring e.K. – Werk für Präzisionstechnik – in Bubsheim. Er ist der Überzeugung, dass „kognitives Lernen durch das manuelle Tun ganzheitlich unterstützt und gefördert wird. Nur die stetige und konsequente Kombination und gegenseitige Ergänzung von Theorie und Praxis – von Wissen und Handeln – ermöglicht den Fachkräften von morgen, eine fundierte, „alltagstaugliche“ Basis für die Anforderungen im Berufsleben aufzubauen.“ Neben diesem Vorteil erhalten Studierende und Unternehmen frühzeitig die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.
Aktuell entwickeln sich die Zahlen der Studienanfänger im gesamten Feld der Ingenieurwissenschaften und somit auch im Bereich „Maschinenbau“ im Vergleich zu den Vorjahren zwar positiv, dennoch können diese dem Ingenieurmangel nicht entgegen wirken: den prognostizierten 80 000 jährlich offenen Stellen in den Jahren 2015 bis 2019 stehen nur 50 000 Absolventen entgegen. Jeweils rund 50 % davon entfallen auf die Maschinenbaubranche. Dieses Problem liegt nicht zuletzt in der demografischen Entwicklung sowie am altersbedingten Ausscheiden vieler Ingenieure in den nächsten Jahren.
Das Studium Industrial Manufacturing basiert auf breitgefächerten Grundlagen aus dem Maschinenbau. Die Studienschwerpunkte sind in den Bereichen Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen, Feinstbearbeitung und Werkstofftechnik, hier insbesondere in innovative Materialien und Produktionstechniken. Die Arbeitsfelder der Absolventen liegen vor allem in der Planung, der Entwicklung und Anwendung von Fertigungsverfahren sowie Produktionsmaschinen, und in der Automatisierung von Prozessabläufen. Fertigungstechnikingenieure haben nach dem 7-semestrigen Studium beste Chancen, klassischerweise in der Maschinenbaubranche sämtlicher Industriezweige.
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