Trotz konjunktureller Beeinträchtigungen und streikbedingter Verzögerungen bei der Einfuhr zeichnet sich in Brasilien für 2012 ein stabiles Wachstum in der Medizintechnikbranche ab. Vor allem die hohen Investitionen privater Krankenhäuser sorgen für eine steigende Nachfrage nach Medizintechnik, teilt die Germany Trade & Invest (gtai) in einem aktuellen Bericht mit. Die Daten des Fachverbandes Abimed zeigen für das erste Halbjahr 2012 eine Umsatzsteigerung der einheimischen Produzenten um 4,2 % und für den Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 um 3,8 %. Die Ergebnisse liegen jedoch unter der ursprünglichen Wachstumsprognose von Abimed. Nach einem Wachstum um 11 % auf einen Umsatz von 5,7 Mrd. brasilianische Real (umgerechnet rund 2,45 Mrd. Euro) im Vorjahr hatte der Verband für 2012 ein Wachstum von 10 bis 15 % erwartet.
Sowohl öffentliche, als auch private Einrichtungen des Gesundheitssektors investieren stark und sorgen für einen steigenden Bedarf an Medizintechnik. Erst Ende September entschied der Bundesstaat São Paulo über zusätzliche Investitionen in Höhe von 453 Mio. R$ für die Modernisierung und den Ausbau von acht Universitätskliniken. Der Großteil von 138 Mio. R$ geht an den größten Klinikkomplex Lateinamerikas, das Hospital das Clinícas der Universität São Paulo.
Laut Herstellerverband Abimo werden 40 % der brasilianischen Nachfrage nach Medizintechnik importiert. 2011 stieg das Handelsbilanzdefizit um 8 % auf fast 2,4 Mrd. US-$ an. Nach den USA mit einem Einfuhrwert in Höhe von 540,3 Mio. US-$ bleibt Deutschland im Zeitraum von Januar bis August 2012, vor der Volksrepublik China (139,6 Mio. US-$) und Japan (70,9 Mio. US-$), zweitwichtigstes Lieferland.
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