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BVMed fordert Gesamtstrategie für Medizintechnik-Branche

BVMed-Positionspapier für die Medtech-Branche
Initiative Medtech 2030 soll Produktions- und Forschungsstandort Deutschland stärken

Initiative Medtech 2030 soll Produktions- und Forschungsstandort Deutschland stärken
Mit der neuen Initiative Medtech 2030 will der BVMed die deutsche Medizintechnik-Branche stärken und dafür die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft und Forschung in einer Gesamtstrategie künftig besser verzahnen (Bild: BVMed)
Zur Bundestagswahl 2021 fordert der BVMed in einem 12-Punkte-Positionspapier eine Gesamtstrategie für die Medizintechnik-Branche. Mit der Initiative Medtech 2030 will der Verband eine stärkere Verzahnung von Gesundheits-, Wirtschafts- und Forschungspolitik erreichen.

In seinem Positionspapier bemängelt der Bundesverband Medizintechnologie e.V., BVMed, dass Beitrag und Bedürfnisse der Medtech-Branche insbesondere von der Wirtschafts- und Forschungspolitik nur ausschnittsweise wahrgenommen werden. Um eine Gesamtstrategie zu entwickeln, sollten deshalb die Bereiche in „Initiative Medtech 2030“ besser verzahnt werden.

Medtech-Initiative soll Unternehmen unterstützen

„Die Ressorts Wirtschaft, Forschung und Gesundheit müssen gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag und der Branche an einem Strang ziehen. Hierzu schlagen wir eine ‚Initiative Medtech 2030‘ vor“, erklärt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll im Hinblick auf die Bundestagswahl im September. Zur Stärkung des Forschungsstandorts Deutschland schlägt der BVMed unter anderem den Aufbau einer Medizintechnik-Innovationsagentur sowie einen besseren Zugang zu Versorgungsdaten für die forschenden Medtech-Unternehmen vor. Dabei geht es dem deutschen Medizintechnikverband auch darum, sich stärker an kompletten Versorgungsprozessen zu orientieren, Bürokratie abzubauen und digitale Dienstleistungen sowie telemedizinische und KI-basierte Systeme voranzubringen.

Medizintechnik-Forschung im Land stärken

Ein Hauptaugenmerk des strategischen Prozesses muss dabei nach Ansicht des BVMed konkret auf der Stärkung der mittelständischen Struktur der Medizinprodukte-Industrie liegen. Die Medtech-Branche beschäftigt in Deutschland mehr als 235 000 Menschen und ist zu mehr als 90 % mittelständisch geprägt. „Forschung und Produktion müssen für mittelständische Medizintechnik-Unternehmen am Standort Deutschland weiterhin möglich sein, gefördert und noch ausgebaut werden“, heißt es in dem BVMed-Papier. Um die Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland zu verbessern, spricht sich der BVMed dafür aus, dass jedes Unternehmen 10 % seiner eigenfinanzierten F&E-Aufwendungen von seiner Steuerschuld abziehen kann („Tax Credit“). Deutschland brauche zudem eine stärkere anwendungsorientierte Medizintechnik-Forschung.

Mehr Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung

Als Schlüssel für ein positives Innovations- und Investitionsklima in Deutschland sieht es der BVMed an, eine übergeordnete Digitalstrategie für die Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Maßgeblicher Bestandteil dieser Strategie sollte die Nutzung und Zurverfügungstellung von elektronischen Gesundheitsdaten, die Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten, ein projektbezogenes Antragsrecht für forschende Unternehmen zum Forschungsdatenraum und die Vereinheitlichung der Datenschutzregelungen in den Bundesländern sein.

Neues Finanzierungssystem für Krankenhäuser

Im stationären Bereich setzt sich der BVMed für eine umfassende Reform der Krankenhausfinanzierung aus. Das Fallpauschalensystem sollte dabei beibehalten werden. Eine DRG-Zukunftskommission sollte eingerichtet und die Medtech-Branche einbezogen werden, fordert der Verband. Ein zukünftiges Finanzierungssystem müsste insbesondere qualitätsorientierte Versorgungsprozesse berücksichtigen. Die Reform sollte zudem Abrechnungsbestimmungen vereinfachen und Vorgaben zur Mengensteuerung abschaffen.

Neuer Ansatz für Homecare-Leistungen

Im ambulanten Bereich spricht sich der BVMed für neue Qualitätskonzepte in der Hilfsmittelversorgung aus. Dafür muss ein bundeseinheitliches Qualitätscontrolling durch die Krankenkassen eingeführt werden. Zudem sollte Homecare im SGB V verankert und der Versorgungsanspruch auf Homecare-Versorgung definiert werden. „Damit Patienten einen gesicherten Anspruch auf die nicht entkopplungsfähige Koordination von Hilfsmittel und Dienstleistung haben, müssen diese Homecare-Dienstleistungen in Ergänzung zur Hilfsmittelversorgung als sogenannte Homecare-Leistungen im SGB V verankert werden“, heißt es im BVMed-Papier.

Zum BVMed-Positionspapier: www.bvmed.de/positionen

Kontakt zum Medizintechnik-Verband:
BVMed Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Reinhardtstr. 29 b
10117 Berlin
www.bvmed.de

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