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Gute Position für die deutschen Textilhersteller

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Gute Position für die deutschen Textilhersteller

Gute Position für die deutschen Textilhersteller
Ein typisches Beispiel für innovative smarte Textilien „Made in Germany“: Kernstück des Rückenbands des Bonner Herstellers Bomedus für die medikamentenfreie Behandlung von Rückenschmerzen sind sticktechnisch hergestellte punktförmige textile Elektroden. Die Wirkung des Systems beruht auf der spezifischen Anordnung der textilen Elektroden und des Stimulationsmusters. Bild: Bomedus
Markt | Der Einfluss mikroelektronischer und sensorischer Forschungs- und Entwicklungsergebnisse auf die Textilherstellung birgt nach Meinung der Commerzbank großes Potenzial für neue Produkte und Anwendungsgebiete im Bereich smarter Textilien.

Sabine KollJournalistin in Böblingen

In ihrem Branchenbericht „Technische Textilien“, den sie Anfang 2015 vorgelegt haben, weisen die Analysten der Commerzbank darauf hin, dass in der ersten Entwicklungsstufe für smarte Textilien die reine Integration von mikroelektronischen oder sensorischen Bauteilen und Instrumenten in textile Produkte im Fokus stand.
„Aktuelle Arbeiten gehen indes nun dahin, entweder die Fasern selbst oder Beschichtungen mit elektrischer Leitfähigkeit oder sensorischen Eigenschaften auszustatten, um textile Elektroden oder ‚gedruckte‘ Elektronik zu ermöglichen“, so Jürgen Grebe, Corporate-Sector-Analyst und Autor des Berichts. Die primären Anwendungsgebiete für derartige Produkte sieht er unter anderem im Bereichen Medizin – einschließlich des Pflegebereichs. „Wohl erst in einigen Jahren könnten auch vollkommen neue textile Produkte wie textile Displays, Textilien mit Farbwechsel- und Selbstreinigungsfunktion, energiespeichernde Flächen, selbstheilende Strukturen oder reaktive Schutztextilien entstehen“, so Grebe weiter.
Deutsche Hersteller sind technologisch führend
Insgesamt gelte die deutsche Branche – 600 Unternehmen mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten und einem Umsatz von 6 Mrd. Euro – als marktführend in Europa. Knapp 50 % der gesamten deutschen Textilproduktion entfallen bereits auf technische Textilien. Aufgrund der teilweise bereits sehr umfangreichen Auslandsproduktion und anderer statistischer Abgrenzungsprobleme dürfte der tatsächliche Umsatz der deutschen Hersteller technischer Textilien aber sehr viel höher sein.
Nach Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erzielte die deutsche Branche 2012 mehr als 19 % ihres Umsatzes mit Produkten, die jünger als drei Jahre sind. Sie liegt damit an fünfter Position hinter Fahrzeugbau, Elektroindustrie, Informations- und Kommunikationstechnik und Maschinenbau.
Zu der hohen Innovationskraft tragen auch die 16 deutschen Textilforschungsinstitute maßgeblich bei, die als Innovationsnetzwerk seit mehr als 60 Jahren eng mit der noch sehr mittelständisch strukturierten Branche verzahnt sind. Die Exportquote der deutschen Hersteller technischer Textilien lag 2013 bei über 62 %, die der Vliesstoffhersteller bei knapp 58 %. Die meisten Unternehmen dürften ihren Ursprung und ihre technologische Basis in der Herstellung herkömmlicher Textilien haben; insofern ist die deutsche Branche technischer Textilien nach Einschätzung von Grebe „auch ein Zeugnis eines bemerkenswerten, zukunftsgerichteten Strukturwandels“.
Nach Angaben des Fachverbands IVGT belief sich der Umsatz der deutschen Hersteller technischer Textilien 2013 auf rund 6 Mrd. Euro. Damit erreichen die technischen Textilien in Deutschland ei- nen Anteil von knapp 50 % der gesamten Textilproduktion; in Europa liegt er bei rund 30 %. Gleichzeitig ist die deutsche Branche der klare Marktführer in Europa und – gemessen an ihrer Innovationskraft – auch weltweit. „Die deutsche Branche gilt – auch dank der guten Vernetzung mit der weltweit einmaligen deutschen Forschungslandschaft – als technologischer Weltmarktführer“, betont Grebe. ■
Den vollständigen Branchenbericht „Technische Textilien“ der Commerzbank finden Sie unter: http://bit.ly/1T6JwUY
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