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Wearables: Forscher machen gewöhnliche Textilien zu E-Textilien

IT zum Anziehen
So wird ein normaler Handschuh zum Wearable

So wird ein normaler Handschuh zum Wearable
Der polymerisierte Handschuh kann zum digitalen Erfassen von Handbewegungen genutzt werden (Bild: Oliver Dietze, Universität des Saarlandes)
Am Körper getragene IT-Geräte wie Smartwatches werden immer beliebter. Das Eingabegerät kann sich natürlich an den Körper anpassen – etwa in Form elektrosensitiver Stoffe, so genannter E-Textilien. So kommt ein Hauch von Wearable hinzu.

Informatiker der Universität des Saarlandes zeigen, wie sich elektrosensitive Stoffe vergleichsweise unkompliziert herstellen lassen – und eröffnen damit neue Nutzungs-Szenarien. „Unser Ziel war es, interaktive Funktionen direkt in die Fasern von Textilien zu integrieren, anstatt nur elektronische Komponenten daran zu befestigen“, sagt Jürgen Steimle, Informatik-Professor der Universität des Saarlandes.

Mit seiner Forschungsgruppe zu Mensch-Computer-Interaktion am Saarland Informatics Campus erforscht Steimle, wie Computer und deren Bedienung möglichst nahtlos in die physische Welt integriert werden können. Darunter fällt auch der Einsatz elektro-interaktiver Stoffe.

Textilien in E-Textilien umwandeln

Bisherige Ansätze zur Herstellung dieser Textilien sind aufwendig und beeinflussen das Tragegefühl des Materials. Die neue Methode erlaubt, Textilien auch nachträglich in E-Textilien umzuwandeln, wobei diese dünn, dehnbar und anschmiegsam bleiben.

„Gerade für am Körper getragene Geräte ist es wichtig, dass sie die Bewegung möglichst wenig einschränken und dennoch hochauflösend Eingabesignale verarbeiten können“, erklärt Paul Strohmeier, einer der Initiatoren des Projektes und Wissenschaftler in Steimles Forschungsgruppe. Um dies zu erreichen, nutzen die Forscher das Verfahren der In-Situ-Polymerisation. Die elektrischen Eigenschaften werden dabei in den Stoff „eingefärbt“: Ein Textil wird in einem Wasserbad einer chemischen Reaktion ausgesetzt, der so genannten Polymerisation, wodurch es elektrisch leitfähig wird und empfindlich auf Druck und Dehnung reagiert. Es erhält piezoresistive Eigenschaften. Indem sie nur bestimmte Stellen eines Textils „einfärben“ oder einzelne Fäden polymerisieren, können die Saarbrücker Informatiker maßgeschneiderte E-Textilien produzieren.

Was Handschuh, Reißverschluss und Sport-Tape leisten

Beispiele sind Handschuhe , die Handbewegungen digital erfassen können, einen Reißverschluss, der je nach Öffnungsgrad verschiedene Spannungen überträgt, und Sport-Tapes, die sich zu einem am Körper befestigten Bedienelement verwandeln.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Jürgen Steimle
Human Computer Interaction Lab
Saarland Informatics Campus
Mail: steimle@cs.uni-saarland.de

Dr. Paul Strohmeier
Human Computer Interaction Lab
Saarland Informatics Campus
Mail: strohmeier@cs.uni-saarland.de

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