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Füße im Fokus

Orthopädie: Schrittüberwachung Walk-Control
Füße im Fokus

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Das Team von Walk-Control: Vera Dammann, Prof. Jörg Subke, Martin Haacke, Volker Landgraf, Ralph Hüther von der TH und Orthopädieschuhmachermeister Wolfgang Triebstein (v. l.) Bild: Technische Hochschule Mittelhessen
Forscher haben ein elektronisches Langzeit-Schrittüberwachungssystem für die Orthopädieschuhtechnik entwickelt. Damit können sie Fehlbelastungen im Fußbereich entdecken und möglichen Schäden dadurch vorbeugen.

Ein knappes Viertel der Krankheitstage deutscher Arbeitnehmer ist Folge von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Beschwerden wie Schulter-, Arm-, Nacken- oder Kopfschmerzen entstehen dabei oft durch Fehlbelastungen. Ursache hierfür sind zum Beispiel Fehlstellungen an den Füßen wie Hohl-, Spreiz- oder Plattfüße.

Weniger Beachtung finden bisher ein falsches Gangbild oder das täglich getragene Schuhwerk. Die Technische Hochschule Mittelhessen will hier gemeinsam mit der Bebraer Wolfgang Triebstein GmbH Abhilfe schaffen und hat ein elektronisches Langzeit-Schrittüberwachungssystem für die Orthopädieschuhtechnik entwickelt: Walk-Control. Projektleiter am Gießener Fachbereich Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie ist Prof. Dr. Jörg Subke. Mit Hilfe von Walk-Control können zum einen schuhtechnischer Hilfsmittel überprüft, zum anderen nach einer kurzen statischen oder dynamischen Fußdruckmessung druckausgleichende Einlagen angefertigt werden.
Die Auswirkungen von Fehlbelastungen auf das Skelettsystem werden bislang nicht untersucht. Daher soll über einen in den Schuh integrierten Sensor mehrere Tage das Verhalten des Fußes bei allen Bewegungsmustern vom Stehen, Gehen, Schleichen und Laufen ermittelt werden. Die Daten sind Basis für eine Fehlbelastungsanalyse, die erstmals die Alltagsrealität abbildet und Aussagen über den gesamten Bewegungsapparat zulässt. „Mit den neuen Erkenntnissen über die Belastungssituation im Körper können die Behandlungsmaßnahmen in Zukunft deutlich verbessert und viele Operationen vermieden werden“, so Subke. Ein weiteres Einsatzgebiet sieht der Medizintechniker im Leistungssport. Walk-Control könne durch permanente Beobachtung des Sportlers Veränderungen während des Trainings und Wettkampfes erkennen und frühzeitig vor Ermüdungsverletzungen warnen.
Das Projekt wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand mit Bundesmittel in Höhe von 168 000 Euro gefördert. Damit unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium Kooperationsvorhaben zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren, bei denen kleine und mittelständische Unternehmen mit Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Aktuell suchen die Wissenschaftler Probanden, um deren Gangbild mit verschiedenen Messsystemen zu erfassen. Dabei wird Walk-Control mit herkömmlichen Verfahren verglichen.
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