In dehnbare, leitfähigen Materialien lassen sich elektronische, multifunktionelle Sensorsysteme einfach integrieren. Das funktioniert beispielsweise in Kleidung oder auf dreidimensionalen Oberflächen von Maschinen, menschlicher Haut oder Kunststoff. Ein Team des Lehrstuhls für Chemie der Kunststoffe der Montanuniversität Leoben und des Erich-Schmid-Instituts für Materialwissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ESI) forscht gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie an der Entwicklung solcher Tinten und Pasten für elastische Folien. Mit einer Tinte basierend auf komplexierten Silberverbindungen konnten leitfähige und zugleich dehnbare Leiterbahnen auf Folien per Siebdruck hergestellt werden. „Die Leiterbahnen sind bis zu 200 Prozent dehnbar – das ist beispiellos für solche Materialien“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Thomas Grießer.
Dehnbaren Siebdrucktinten überlegen
Im Vergleich zu kommerziellen dehnbaren Siebdrucktinten erwies sich das entwickelte System auch bei zyklischen Belastungen als überlegen. Anwendungsgebiete sind eine künstliche Haut von Prothesen oder Robotern. Auch die Verwendung in „intelligenter“ Kleidung zur Überwachung von Körperfunktionen wäre laut Grießer denkbar.
In Zusammenarbeit mit Joanneum Research Weiz, AT&S und Human Research konnte so bereits ein Sensorpflaster für die Überwachung und Detektion der Herz- und Atmungsaktivität entwickelt werden.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Grießer
Lehrstuhl für Chemie der Kunststoffe an der Montanuniversität Leoben, Austria
E-Mail: thomas.griesser@unileoben.ac.at