Werkstoff PPSU | Scican hat sich bei seinem Mehrwegbehälter Salus zur sterilen Instrumentenaufbewahrung für ein hochleistungsfähiges Radel Polyphenylsulfon (PPSU) von Solvay entschieden. Das Material sichert dem Behälter eine dauerhafte Transparenz und mechanische Stabilität selbst nach wiederholter Dampfsterilisation.
Umberto BianchiSolvay Specialty Polymers, Brüssel
Zur sterilen Aufbewahrung dentaler Hygieneinstrumente über einen Zeitraum von bis zu 30 Tagen sowie als Alternative zum unwirtschaftlichen und abfallintensiven Einsatz von Sterilisationspapieren und -beuteln hat die Scican Ltd. einen neuen Behälter entwickelt. Bei der Wahl des Werkstoffs entschied sich der in Toronto, Kanada, ansässige Komplettanbieter von Infektionsschutzlösungen für das feste, transparente und sterilisierbare Radel PPSU des Chemieunternehmens Solvay SA aus Brüssel, das sich für diesen Einsatz besonders gut eignet.
„Das Einwickeln sterilisierter Instrumente in Papier ist zeitaufwendig, während herkömmliche Instrumenten-Mehrwegbehälter aus Edelstahl oder Aluminium aufgrund der kostenintensiven Bearbeitung, die ihre Fertigung erfordert, sehr teuer sein können“, sagt Stefan Conrad, Leiter der Dental-Geschäftseinheit bei Scican. „Wir hatten uns vorgenommen, eine dritte Alternative zu schaffen, die sowohl Zeit sparen als auch Kosten senken würde – einen Mehrwegbehälter, spritzgegossen aus einem haltbaren, transparenten Polymer.“
Die Spezifikation des geeigneten Materials für diese Anwendung erwies sich jedoch als Herausforderung für das Unternehmen. „Die eingehende Prüfung mehrerer Kandidaten ergab schließlich, dass Radel PPSU von Solvay sämtliche unserer Kriterien problemlos erfüllte“, so Conrad. Der Hygiene Sterility Maintenance Instrument Container ist vorerst nur in Kanada und Europa lieferbar und umfasst ein Instrumentenfach aus Polyphenylensulfid (PPS) in einem spritzgegossenen Gehäuse aus Radel PPSU.
Nach 3000 Sterilisation-Zyklen immer noch einsatzbereit
Das Solvay-Material bildet auch ein Sichtfenster über dem Fach und ermöglicht es dem Benutzer, anhand der von chemischen Indikatoren im Behälter angezeigten Ergebnisse zu kontrollieren, ob die Instrumente unter den richtigen Bedingungen dampfsterilisiert wurden. Wettbewerbsmaterialien wie Polyetherimid (PEI), die für das Gehäusefenster in Betracht gezogen worden waren, verfärbten sich nach 1000 Zyklen Dampfsterilisation bei Scican dunkel. Demgegenüber hielt Radel PPSU seine Transparenz über bis zu 3000 Zyklen hinweg unverändert bei.
Wärmebeständigkeit und Hydrolysestabilität prädestinieren den Werkstoff für medizinische Geräte, die wiederholt dampfsterilisiert werden müssen. Spritzgussteile aus diesem Material halten mehr als 1000 Autoklavzyklen ohne nennenswerten Eigenschaftsverlust stand. Das fortschrittliche PPSU von Solvay bietet eine Wärmeformbeständigkeit von 207 °C, überlegene Zähigkeit und Schlagfestigkeit sowie die bessere Chemikalienbeständigkeit im Vergleich zu Polysulfon (PSU) oder PEI.
Solvay Specialty Polymers verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung als zuverlässiger Materialanbieter im Healthcare-Markt. Das Unternehmen hat sich als Hersteller von medizintechnischen Kunststoffen im Markt etabliert und und bietet heute eine breite Palette von Hochleistungspolymeren für Anwendungen in der Orthopädie, bei Sterilisationsbehältern und -schalen, bei Medizin- und Dentalgeräten sowie Filtrationsmedien und -gehäusen für Hämodialyse- und Wasseraufbereitungsmembranen. Darüber hinaus umfasst das Produktportfolio mehrere Solviva-Biomaterialien für Implantate. ■
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: