Direkt aus den CAD-Daten entstehen mittels LaserCusing frei geformte Werkstücke. Schicht für Schicht aus Standardwerkstoffen aufgebaut, erfüllen sie auch die Funktionen konventionell hergestellter Teile.
„Bei vielen generativen Verfahren ist der Werkstoff dem Prozess angepasst. Wir gehen den umgekehrten Weg und haben unser Verfahren, das LaserCusing, auf die gängigen Werkstoffe ausgerichtet“, sagt Frank Herzog, Geschäftsführer der Concept Laser GmbH in Lichtenfels. Deshalb seien Funktionsteile machbar, die in ihren Eigenschaften konventionell hergestellten Werkstücken ebenbürtig sind. Formen und Werkzeuge sind dazu nicht erforderlich. „Der Nutzen für den Anwender sind deutlich geringere Entwicklungskosten und kürzere Entwicklungszeiten“, fasst Herzog zusammen.
Ursprünglich wurde das Verfahren für den Werkzeug- und Formenbau entwickelt, um Formeinsätze mit konturnahen Kühlkanälen herstellen zu können. Heute sind aber über 60 % der Werkstücke, die mittels Laser Cusing generiert werden, Funktionsteile. Solche Serienwerkstücke werden unter anderem in der Luft- und Raumfahrt, im Motorsport, im Automobilbereich für exklusive Fahrzeuge oder für Individualteile in der Medizintechnik eingesetzt.
Das Verfahren ermöglicht Bauteile, die sich anders nicht herstellen lassen: Einsätze für Spritzgießformen mit einer effizienten Oberflächenkühlung, die das Spritzgießen schneller und prozesssicherer machen, hochbelastete und frei geformte Füllanschlüsse für die Sauerstoffzufuhr im Cockpit von Kampfjets oder patienten-individuelle Implantate aus Titan sind Beispiele.
Der Laser schmilzt das Metallpulver auf und erzeugt so Schicht um Schicht das Teil. Der generative Prozess erreicht eine Genauigkeit von etwa 50 µm, die laut Frank Herzog für die meisten Funktionsteile völlig ausreichend ist. „Und wenn’s doch mal präziser sein muss, lassen sich die Teile spanend oder erosiv in gewohnter Weise mit relativ geringem Aufwand nachbearbeiten.“
Concept Laser bietet zwei Varianten der Laserbearbeitungsanlage an: die M1 hat nur ein Cusing-Modul, bei der M3 gibt’s zum Aufschmelzbereich auch ein Abtragsmodul, das Gravuren sowie andere Strukturen oder scharfkantige Übergänge in Kavitäten mit Radien ab 30 µm erzeugt. hw
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