Problem der Feuchtigkeitsaufnahme gelöst

Ähnliche Eigenschaften wie klassische glasfaserverstärkte Kunststoffe weist ein Bulk Molding Compound (BMC) mit Jute-, Baumwoll- oder Sisal-Fasern je nach Rezeptur auf. Das von der Lorenz Kunststofftechnik GmbH, Wallenhorst-Hollage, entwickelte Material lässt sich formpressen oder auch spritzgießen. Die erforderliche Spritzgießtemperatur beträgt im Zylinder 20 bis 40 °C, im Werkzeug 140 bis 170 °C. Auch konnte das bei Naturfaser-verstärkten Kunststoffen häufige Problem der hohen Feuchtigkeitsaufnahme durch eine entsprechende Materialkomposition gelöst werden. Sie liegt bei dem Öko-BMC mit Baumwolle nach ISO 62 bei lediglich ± 0,5 %, mit Jute bei ± 1,3 % und mit Sisal bei ± 1,8 %. Generell bieten die naturfaserverstärkten Kunststoffe eine gute Thermo- und Schall-Isolierung. Über die Zusammensetzung des BMC können weitere spezifische Eigenschaften eingestellt werden. Das Gemisch mit Sisal zeichnet sich durch eine niedrige Verarbeitungsschwindung von –0,1 bis –0,3 % aus, während baumwollverstärktes Duroplast ein Elastizitätsmodul von über 8000 MPa und geringen Abrieb aufweist. Allen gemeinsam ist eine Dichte von 1,65 bis 1,7 g/cm³. Alle Naturfaser-Duroplaste des Herstellers können recycelt werden. Schnitt- und Stanzabfälle lassen sich je nach Materialzusammensetzung zu 100 % wiederverwenden. Im Fall einer energetischen Verwertung verbrennen die Fasern CO2-neutral und praktisch rückstandsfrei. Zudem enthalten die RoHS-konformen Komposite weder Halogene noch Schwermetallverbindungen.