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Jeder Zahn ein Unikat

Metav 2012: Fünfachs-Simultanbearbeitung in der Dentaltechnik
Jeder Zahn ein Unikat

Von Makro bis Mini reicht die Bandbreite der Sonderthemen auf der Metav 2012, die vom 28. Februar bis zum 3. März in Düsseldorf stattfindet. Dazu gehört die Sonderschau „Metal meets Medical“. Hier zeigt unter anderem der Werkzeugmaschinenhersteller Datron eine handliche Fünfachs-Fräsmaschine, die Kleinteile für die Dentalbranche bearbeitet.

Seit die Medizintechnik boomt, haben auch Werkzeugmaschinen im Wohnzimmer- oder Westentaschenformat Konjunktur. So präsentiert etwa die Darmstädter Datron AG auf der Metav 2012 ihre neue Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschine C5 für die hochgenaue Fünfachs-Simultanbearbeitung von Kleinteilen unter anderem für die Dentaltechnik. „Grundsätzlich sind Dentalfräsmaschinen nichts anderes als normale CNC-Fräsmaschinen“, sagt Dr.-Ing. Michael Kreis, Leiter des Technologiezentrums der Datron AG in Mühltal-Traisa bei Darmstadt. „Unsere erste Version, die so genannte Dental C, war noch nah angelehnt an eine Standardmaschine“. Doch habe man sehr schnell gemerkt, dass die Anwenderzielgruppe der Dentaltechniker ganz anders gepolt ist als die Maschinenbaubranche. „Zahnlabortechniker sind keine CNC-Facharbeiter, sie sehen sich selbst eher als kreative Künstler, die großen Wert auf Ästhetik und Design legen, auch bei ihren Maschinen“, so Dr. Kreis. Zudem sind die meisten Dentallabors nicht in großen Werkshallen mit riesigen Toren und beliebigen Traglasten, sondern eher schon mal in einem verwinkelten Altbau oder in der vierten Etage eines Mietshauses untergebracht. Damit sind eigentlich die äußeren Anforderungen an eine Dentalfräsmaschine grob umrissen: Einfach bedienbar, kompakt und ansprechendes Design.

Gleichwohl werden aber auch in hohem Maße innere Werte verlangt, denn die Zahnersatzfertigung ist eine höchst anspruchsvolle individuelle Massenproduktion. „Allein in Deutschland“, schätzt Datron-Experte Kreis, „sind 2010 über 20 Millionen Kronen gefertigt worden. Das sind 20 Millionen Einzelstücke, denn es gibt kaum einen Zahn zweimal.“ Um diese Vielfalt in Form und Material wirtschaftlich und prozesssicher fertigen zu können, müsse man dem Anwender eine Null-Fehler-Produktion auf den ersten Wurf gewährleisten.
So verbinde eine Fräs- und Schleifmaschine aus Mühltal-Traisa die Vorzüge industrieller Fertigungssysteme wie Präzision, Leistungsstärke und Schnelligkeit mit platzsparenden Abmessungen für eine komfortable Installation im Dentallabor. Die beliebige Kombinierbarkeit mit offenen CAD/CAM-Komponenten biete volle Flexibilität bei der effizienten Fertigung von Zahnersatz. Die Maschine eignet sich zur Bearbeitung unterschiedlichster Werkstoffe wie NEM, Titan, Zirkoniumdioxid, Glaskeramik, Nanocomposite, PMMA, Wachs oder Gips. Dank Fünfachs-Simultanbearbeitung können zudem auch komplexe Konstruktionen präzise realisiert werden. Dennoch wiegt sie nur 880 kg und passt mit schlanken 79 cm x 190 cm x 115 cm durch jeden Standard-Türrahmen.
Michael Kreis: „Wir haben die Maschine, eine vollwertige Fünfachs-Simultan-CNC-Fräsmaschine mit allem was dazu gehört, von Anfang an mit einer Automatisierung ausgestattet, so dass der Anwender sehr lange mannlos arbeiten kann.“ Die Fünfachsigkeit entspricht den aktuellen Marktanforderungen, denn bei der natürlichen Zahnform handelt es sich um Freiformflächen, die zudem oft hinterschnittig bearbeitet werden müssen. Den wesentlichen Unterschied aber macht das komfortable Bedienkonzept: Ein abnehmbares Apple iPad mit Touch-Oberfläche erlaubt das Laden von Jobs und die Überwachung des Betriebszustands auch aus der Ferne. Unterstützt wird der Anwender außerdem durch eine intelligent automatisiertes Job-, Blank- und Werkzeugmanagement.
Die Datron AG wurde 1969 gegründet und beschäftigte sich zunächst mit der Entwicklung elektronischer Komponenten und gerätebezogener Software. 1988 wurde die erste CNC-Fräsmaschine entwickelt, damals schon mit einer Hochfrequenzspindel mit bis zu 60000 min-1 ausgestattet – für Datron „quasi der Start der HSC-Bearbeitung“. Neben der Hauptanwendung im Maschinenbau kamen auch immer wieder Anfragen aus der Dentaltechnik, etwa um Zahngerüste zu fräsen oder nachzubearbeiten. Das Datron-Konzept mit kleinen Werkzeugen und hohen Drehzahlen war dafür fast wie maßgeschneidert. Die verwendete Steuerungssoftware basiert auf der bewährten Steuerung der vorhandenen CNC-Maschinen. Die spezielle Anpassung beinhaltet eine für das Dentallabor maßgeschneiderte Bedienoberfläche. Dadurch ist die Darstellung sehr einfach und übersichtlich: „Es gibt weder Maus noch Tastatur, sondern nur ein Touchpad.“
Walter Frick Fachjournalist aus Weikersheim
Weitere Informationen Zur Fachmesse Metav 2012: www.metav.de Zum Werkzeugmaschinenhersteller Datron www.datron.de Auf der Metav: Halle 15, Stand D3 und Halle 16, Stand A36
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