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Individuelle Finger sind kein Luxusgut

Handhabung: Besondere Bauart und generative Fertigung ermöglichen neue Greiferkonzepte
Individuelle Finger sind kein Luxusgut

Individuelle Finger sind kein Luxusgut
Keine Form ist zu komplex für den individuell angepassten Kunststoffgreifer. Je nachdem, wie stabil die beweglichen Teile des Greifers gestaltet sind, lässt sich sogar die Greifkraft an die Aufgabe anpassen Bilder: Röhm
Das Gewebe am menschlichen Finger passt sich ungefähr an ein zu greifendes Teil an. Der Kunststoffgreifer vom Typ RRMP geht weiter: Er lässt sich exakt wie das Bauteil gestalten, mit verschiedenen Freiformen an jedem Finger.

Spritzen, Zahnimplantate oder Gelenke: Empfindliche Werkstücke mit meist komplexen Konturen gehören in der Medizintechnik zum Alltag. Sie in der Fertigung automatisiert zu handhaben, ist jedoch häufig eine sehr schwierige Aufgabe. Um das jeweilige Teil sicher zu halten, ohne es zu beschädigen, muss die passende Technik gefunden werden.

Als Lösung für diese Herausforderung haben die Spann- und Greiftechnikspezialisten der Sontheimer Röhm GmbH einen neuen Typ von Greifer entwickelt: den Kunststoff-Greifer RRMP. Betätigt wird er durch einen Standard-Pneumatikzylinder, so dass er sich in vielen Anlagen einfach einsetzen lässt.
Das eigentlich Spannende aber ist die Möglichkeit, die Greiffinger an jedes denkbare Werkstück individuell anzupassen. So kann beispielsweise die Kontur eines Kniegelenks im Greifer als Negativ-Form abgebildet werden. Möglich ist dies, da die Greifer im additiven Verfahren gefertigt werden. Wie ihre Finger genau auszusehen haben, wird im CAD-System festgelegt. Auch exotische Formen lassen sich anschließend im Schichtbauverfahren herstellen.
Individuell anpassbar ist aber nicht nur der Teil des Fingers, der in direkten Kontakt mit dem Werkstück kommt. Je nachdem, wie stabil die beweglichen Träger des Greiferfingers ausgelegt sind, variiert auch ihre Nachgiebigkeit. Dadurch können empfindliche Werkstücke wie etwa Spritzen sehr sanft und dennoch sicher transportiert werden.
Da die Greifer aus Kunststoff gefertigt werden, haben sie ein geringes Eigengewicht. Und sie müssen selten geschmiert werden. Während ein konventioneller Greifer alle 2 Mio. Zyklen gewartet und mit Schmiermittel versehen werden muss, hat der RRMP in der Röhm-eigenen Fertigung schon über 15 Mio. Zyklen ohne Wartung absolviert.
Erhältlich ist der Greifer in fünf Grundgrößen, deren Greiferfinger und Anschlussgeometrie individuell gestaltet werden. Je nach Anwendungsfall können alle Größen mit oder ohne Niederzugeffekt ausgelegt werden. Somit bietet der RRMP vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für das Handling von Bauteilen in der Medizintechnik.
So einen Sondergreifer hat der Anwender nach wenigen Tagen vorliegen, wobei die Kosten im gleichen Bereich liegen wie die eines Standard-Greifers. Bei der Felss Rotaform AG in Tiengen in der Schweiz wird dieser Typ von Kunststoffgreifern beim Trocknen von Aluminiumwerkstücken eingesetzt. Entwicklungsingenieur Dietmar Bongard ist davon angetan: „Seit über einem halben Jahr verrichtet der Kunststoffgreifer seine Arbeit zuverlässig ohne Ausfälle.“
Frank Heiler Röhm, Sontheim
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