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Roboter steigern Produktivität und vermeiden Kontaminationsrisiken

Spritzgießen
Geringeres Risiko für Kontamination

Geringeres Risiko für Kontamination
Der RX160 holt zwei unterschiedliche Spritzgussteile – Boden und Deckel einer Schale – in Viererlosen aus dem Werkzeug ab und stellt sie für die weitere Verarbeitung bereit. Ein besonders schneller TX90 übernimmt die Schalen mit seinem Vakuumgreifer und stapelt sie für die finale Konfektionierung ab Bild: Stäubli
Robotik | Strenge Hygienevorgaben bei der Fertigung medizintechnischer Produkte erfüllt das französische Unternehmen Plastibell. In der Kunststoffverarbeitung sind hier Roboter im Einsatz, die nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch Kontaminationsrisiken vermeiden helfen.

Sonja Koban Stäubli Tec-Systems Robotics, Bayreuth

Bis zu 600 Millionen Kunststoffteile jährlich fertigt das französische Unternehmen Plastibell, das sich als Spezialist für Kunststoffteile für medizintechnische Produkte, Diagnosegeräte und Konnektoren etwa für Dialysebeutel einen Namen gemacht hat. Für diesen wachsenden Markt gelten die in der Branche üblichen strengen Hygiene- und Reinraumbedingungen. Der mit Abstand größte Teil aller Medical-Anwendungen in der Kunststofftechnik läuft unter Bedingungen ab, die der Reinraumklasse GMP C+D entsprechen – im ISO-System wären das die Klassen 7 und 8. Plastibell hält durchgängig die ISO-7-Vorgaben ein.
Um den heute üblichen Standards auch hinsichtlich Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Prozesssicherheit zu entsprechen, setzt das Unternehmen konsequent Roboter ein. Dabei ist in der Großserienproduktion nicht nur die Teileentnahme an der Spritzgießmaschine automatisiert, sondern auch die komplette Weiterverarbeitung.
Zwei Roboter an einer Maschine im Einsatz
In den Robotiklösungen übernehmen unterschiedliche Sechsachser von Stäubli Robotics alle anfallenden Aufgaben. In einer Applikation bespielsweise entlädt ein RX160 eine Spritzgießmaschine. Dazu holt der große Sechsachser zwei unterschiedliche Spritzgussteile in Viererlosen mit einem U-förmigen Vakuumgreifer aus dem Werkzeug ab und stellt sie für die weitere Verarbeitung bereit. Ein besonders schneller und kompakter TX90-Sechsachser greift mit seinem Vakuumgreifer das Unterteil und die Decke solcher Schalen und stapelt sie anschließend für die finale Konfektionierung ab. Beide Roboter erfüllen bereits in der Standardausführung die im Unternehmen Plastibell geltenden Reinraumanforderungen.
Der Einsatz der Stäubli-Roboter hat laut Stéphane Clerc, Leiter der Healthcare Produktion bei Plastibell, neben einer signifikanten Steigerung der Produktivität weitere Vorteile. Der Wegfall manueller Tätigkeiten schließe Kontaminationsrisiken aus. Die Automatisierung erlaube eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und trage dazu bei, Teileverwechslungen durch das Personal zu vermeiden. „Drittens setzen wir mit den Robotern Maßstäbe hinsichtlich Sicherheit und Qualität über den kompletten Produktionszyklus hinweg“, sagt Clerc. Mit diesem automatisierten Produktionskonzept erfülle Plastibell die Hygiene- und Fertigungsstandards und könne damit Patientensicherheit gewährleisten. ■

Über den Anwender
Auf das Spritzgießen anspruchsvoller Komponenten hat sich das 1986 im französischen Haute-Savoie gegründete Unternehmen Plastibell aus Izernore spezialisiert. Es gehört zur PSB Industries Gruppe, beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und unterhält weltweit acht Produktionsstandorte mit 240 Spritzgießmaschinen. Verarbeitet werden alle industriell verfügbaren Granulate, wie Polypropylen, Polycarbonat, Polystyrol und andere.
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