Eine neue Multi-Düse kombiniert die Vorteile der seitlichen Anbindung mit einer wartungsfreundlichen Montage und einer präzisen Spitzenposition. Dies ermöglicht die Fertigung präziser Kunststoffartikel mit einfach gestalteten Werkzeugen.
Zusammen mit einem führenden Hersteller von Verschlüssen, der auf die Herstellung von Sprühköpfen für den Haushaltsbereich spezialisiert ist, hat die Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Lüdenscheid, eine neue Generation von Düsen für die seitliche Anbindung entwickelt.
Bei den Lösungen, die bis dato eingesetzt wurden, war entweder die Position der Spitzen abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Werkzeug und Düse oder aber die Montage der Düse mit den Einsätzen erwies sich als äußerst kompliziert. Diese Nachteile hatten direkte Auswirkungen auf die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Werkzeuge. Durch eine nicht definierte Spitzenposition ist die Abrissqualität und das Öffnungsverhalten nicht voraussagbar, und eine komplizierte Montage wirkt sich negativ auf die Wartungskosten aus. Bei der neu zu entwickelnden Düse sollten die Spitzen immer, unabhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Werkzeug und Düse, zentrisch im Anschnitt stehen und die Spitzen sollten von der Trennebene, ohne großen Aufwand, zu wechseln sein.
Ein bereits existierendes Achtfach-Spritzgieß-Werkzeug mit dem Pumpenköpfe für Dosierspender produziert werden, war die Messlatte für das neue Werkzeug mit Heißkanaltechnik. Es galt, die vorhandene Zykluszeit von 13 s um mindestens 25 % zu verkürzen. Des Weiteren mussten die Anforderungen wie eine gleichmäßige Formteilfüllung, schneller Farbwechsel und das Verschließen einer Kavität im Bedarfsfall realisiert werden. Gemeinsam mit dem Entwicklungsteam der Hasco-Hot-Runner-Division wurden erste Entwicklungsansätze diskutiert und zur Serienreife gebracht. Bei der Konstruktion des neuen Werkzeuges wurde neben der neuen Düse auch speziell auf eine optimale Kühlung geachtet, um die gesteckten Zykluszeitziele realisieren zu können. Das Layout sah je zwei Düsen mit vier Spitzen vor, die den Artikel an der Rückseite anbinden. Da der Dosierspender bei Produkten der Kosmetikindustrie zum Einsatz kommt, sind die optischen Anforderungen an die Oberfläche und den Anspritzpunkt sehr hoch. Es dürfen keine Bindenähte oder ein überstehender Anspritzpunkt zu erkennen sein.
Das neu zu bauende Spritzgießwerkzeug wurde in der Hotrunner-Division konstruiert und realisiert. Hier wurde neben der Konstruktion der Düse speziell auf die Kühlung der Einsätze hohes Augenmerk gelegt. Der Fokus bei der Düsenentwicklung lag in der Servicefreundlichkeit, dem separaten Tausch einzelner Spitzen sowie der Verwendung von ungeteilten Einsätzen.
Die neue Multi-Shot-Düse mit zwei, vier oder sechs Düsenspitzen eignet sich besonders für Artikel wie Hülsen und Kanülen. Die bis zu sechs Anspritzpunkte bieten die Möglichkeit, die Formnester wirtschaftlich in Clustern zusammenzufassen, was das Design von hochfachigen Werkzeugen deutlich vereinfacht.
Volker Müller Hasco Hasenclever, Lüdenscheid
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