Wenn es darum geht, Metallrohre mit sehr hoher Präzision zu schneiden, zu bohren und zu markieren, sind die Spezialisten der britischen Micrometric Ltd. aus Lincoln in ihrem Element. Dabei darf es auch gern um Materialien gehen, die aus dem Gängigen herausfallen: Molybdän, Wolfram, Platin, hochfeste Nickellegierungen, all das haben die Briten schon verarbeitet, und auch 3D-Formteile wurden bei ihnen in Auftrag gegeben. Micrometrics Managing Director Neil Main erläutert: „Wir haben uns von Anfang an auf schwierige Aufgabenstellungen spezialisiert.“ Damit will sich sein Unternehmen von anderen Anbietern absetzen, die zwar Laser nutzen, aber oft nur Flachbettschneider verwenden, um Stahlbleche zu bearbeiten. „Unser breites Spektrum an Fertigungsverfahren erreichen wir nur durch Investitionen in einen vielseitigen Maschinenpark, der sowohl Laser- als auch herkömmliche Bearbeitungsprozesse ohne Lasereinsatz ermöglicht.“
Projekt mit Herausforderung beim Bohren und Schneiden
Doch auch für Experten, die auf das Besondere eingerichtet sind, kommen gelegentlich Projekte hinzu, die neue Anforderungen stellen: So wünschte ein Auftraggeber eine ungewöhnliche Kombination von Anforderungen, die das Schneiden und Bohren eines großen Stahlrohrs mit 21 mm Durchmesser beinhalteten. Die Wandstärke von 1 mm war für Laserwerkzeuge mit geringerer Leistung bereits eine Herausforderung, hinzu kamen enge Toleranzen.
Um auch so eine Vorgabe umsetzen zu können, kam für Main 2019 der Gedanke an eine Investition in eine neue Anlage ins Spiel, und der Geschäftsführer entschied sich für ein Star-Cut Tube-System des Anlagenherstellers Coherent Munich GmbH & Co. KG aus Gilching. Es bot die Kombination aus Leistung und Präzision, die erforderlich war, um das Projekt zu übernehmen.
Vollautomatisches Lasersystem zum Beispiel für medizinische Instrumente
Star-Cut Tube ist ein 3- oder 4-achsiges, CNC-gesteuertes, vollautomatisches Lasersystem. Optimiert wurde es für die Herstellung von hochpräzisen, röhrenförmigen und flachen Komponenten. Einsetzen lässt es sich zum Beispiel für die Herstellung medizinischer Instrumente oder von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt. Die Anlage kann mit einem Faserlaser oder einem Ultrakurzpulslaser (UKP) ausgestattet werden, abhängig von den Anforderungen an die Schneidgeschwindigkeit und die Minimierung der Wärmeeinflusszone.
„Wir haben die Star-Cut-Tube-Anlage für den speziellen Auftrag erworben“, sagt Micrometric-Geschäftsführer Main. Natürlich sei es daher zunächst darum gegangen, dass die Anlage die erforderliche Leistung für genau dieses Projekt erbringen würde. „Aber es war klar, dass sie über diesen ersten Auftrag hinaus in der Produktion Anwendung finden musste, um einen Return-of-Investment zu generieren.“ Voraussetzung dafür: Die Anlage sollte in der Arbeitsumgebung in Lincoln zuverlässig und möglichst wartungsarm laufen und mit einer hohen Lebensdauer einen kostengünstigen Betrieb sicherstellen. Zu diesen Aspekten habe man sich bei anderen Nutzern umgehört, die die Anlage als „sehr gut konstruiert und gebaut“ beschrieben. Laut Main hat sie den Ruf, „besonders zuverlässig“ zu sein.
Mensch-Maschine-Schnittstelle ermöglicht Datenprotokollierung
Nach den Erfahrungen des Geschäftsführers vereinfacht die benutzerfreundliche Mensch-Maschine-Schnittstelle das Einrichten von Aufträgen. Sie bietet Micrometric abgesicherte Benutzerzugriffsebenen sowie Diagnose- und Datenprotokollierung für validierte Prozesse, wie sie in der Luft- und Raumfahrt und bei medizinischen Produkten gefordert sind.
Die Voraussetzungen waren also gegeben, um spezielle Aufträge zu bearbeiten. Aber es kam zunächst anders: „Leider änderte unser Auftraggeber sein Design und platzierte keinen weiteren Auftrag für die Komponenten, für die wir die Star-Cut Tube gekauft haben“, berichtet Main. Umso mehr aber habe sich die Vielseitigkeit der Maschine ausgezahlt. Ihre Fähigkeit, dünnere Rohre zu bearbeiten und sowohl Rohre als auch Flachmaterial mit höherer Präzision zu schneiden, hat die Palette der Aufträge, die Micrometric übernehmen kann, erweitert. „Deshalb“, sagt Main, „setzen wir die Star-Cut-Tube-Anlage mittlerweile bei verschiedenen neuen Fertigungsprozessen intensiv ein.“ Falls man ihn frage: Er würde die Maschine „vorbehaltlos weiterempfehlen“.
Kontakt zum Hersteller der Laseranlagen:
Coherent Munich GmbH & Co. KG
Zeppelinstraße 10 – 12
82205 Gilching
www.coherent.com
Kontakt zum Anwender der Laseranlagen:
Im Bereich Medizintechnik bringt Micromatic beispielsweise kleine Löcher, ‚Schlitze oder Fenster in Rohre ein. Auch größere Rohre, die für MRT-Geräte gebraucht werden, gehören zum Spektrum des Laserspezialisten, der Metall, Kunststoffe und Glas bearbeitet. Rückverfolgbarkeit ist gegeben, und auch UDI-Markierungen sind möglich.
Micrometric Ltd
Doddington Road, Lincoln
Lincolnshire
United Kingdom
LN6 3RX
micrometric.co.uk
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