Die aus der industriellen Fertigung vertraute Infrarot- Wärmetechnologie wird neuerdings auch in der Medizintechnik genutzt. Die Strahler trocknen Granulat, vulkanisieren Schläuche oder aktivieren Kleber auf Pflastern.
Infrarot-Strahler übertragen Wärme kontaktfrei und lassen sich nach Angaben der Anbieter sehr gut regeln. So können empfindliche Prozessbedingungen auch in Reinräumen genau eingehalten werden. Auf diese Weise lässt sich aber nicht nur Lack trocknen oder Kunststoff erwärmen.
Moderne Infrarot-Strahler, wie sie Heraeus Noblelight herstellt, sollen Energie sehr präzise übertragen und sich daher an die Eigenschaften des Produktes oder an einen bestimmten Fertigungsschritt anpassen lassen. Variabel sind Wellenlänge, Form und Leistung, und sie reagieren in Sekunden auf Steuerbefehle. So werden Temperaturprofile möglich, und auch schwierige Prozessbedingungen können eingehalten werden. Ein Vorteil der Infrarot-Wärmetechnologie sei es, dass die Energie durch elektromagnetische Strahlung übertragen wird und die Wärme so erst im Produkt entsteht. Dazu ist kein Kontaktmedium wie Luft oder Gas nötig. Das minimiert Kontaminationen und macht Wärmeprozesse im Reinraum oder im Vakuum möglich.
Bei Anwendungen in der Medizintechnik nutzen Hersteller die Infrarot-Wärme bereits, um Filter berührungslos und kostengünstiger als mit Ultraschall zu verschweißen, um Farbe oder die Beschriftung auf Spritzen, Schläuchen, Flaschen oder anderen Behältern zu trocknen. Auch lassen sich auf diese Weise Folien auf Schläuche aufschrumpfen. Elastische Binden, Vliese, Pulver oder Granulate werden getrocknet, und störende Grate auf spritzgegossenen Kunststoffmaterialien können abgeschmolzen werden. Hier ist Infrarot-Wärme von Vorteil, weil sie Ecken, Kanten und sehr kleine Bereiche gezielt erwärmt und dabei der Rest des Produktes oder die Anlage vergleichsweise kühl bleibt. Strahler aus Quarzglas können sogar dreidimensional den Bereichen nachgeformt werden, die Wärme brauchen.
Infrarot-Wärme hat im Gegensatz zu heißer Luft eine sehr hohe Wärmeübertragungskapazität, was den Wärmeprozess beschleunigt. So kann entweder der Produktdurchsatz erhöht oder der Ofen verkürzt werden.
Heraeus Noblelight bietet die Möglichkeit, empfindliche Prozesse praxisnah im hauseigenen Anwendungszentrum auszutesten. Tests werden von Technikern und Anwendungsspezialisten begleitet und Computer-gestützt ausgewertet. op
Weitere Informationen www.heraeus-noblelight.com
Wärme entsteht erst im Produkt – auch im Vakuum
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