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3D-Druck bringt Titanimplantate in Form

3D-Druck
Druckmodelle bringen Titanimplantate in Form

Druckmodelle bringen Titanimplantate in Form
Patientenspezifische 3D-Druckmodelle ermöglichen die Erstellung von Hybrid-Titan-Mesh-Implantaten vor der OP, wodurch die benötigte Schnitt- und Nahtzeit während der OP reduziert wird Bild: Stratasys
3D-Druck | Mit Hilfe 3D-gedruckter, patientenspezifischer Schablonen wird im Universitätsspital Basel die Operationszeit um bis zu 33 % verkürzt und das Risiko von Komplikationen gesenkt. Zudem spart das Krankenhaus pro OP bis zu 2000 Franken ein.

Um das Risiko von Komplikationen während einer Operation zu reduzieren und die Patientenresultate zu verbessern, beauftragte das Universitätsspital Basel die Stratasys Ltd aus Eden Prairie, Minnesota/USA, einen 3D-Drucker in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zu installieren. Damit realisierte die Klinik ein eigenes 3D-Drucklabor, wodurch sich die chirurgischen Planungsabläufe veränderten. „Viele unserer Patienten kommen mit komplexen, lebensbedrohlichen Verletzungen, die eine schnelle und effiziente Behandlungsmethode erfordert“, erläutert der zuständige Kaderarzt Dr. Dr. Florian Thieringer. „Durch den Zugriff auf unseren hausinternen 3D-Druck haben wir unsere Arbeitsweise, vor allem bei Mund-, Kiefer- und Gesichtsverletzungen, revolutioniert.“

Laut Thieringer gilt dies im Besonderen für komplexe Frakturen des Orbitabodens und bei schwerwiegenden Jochbein- und Oberkieferfrakturen. Aufgrund des begrenzten Zugangs ist die Sicht hierbei eingeschränkt und die Fehlerrisiken können hoch sein. Bisher musste das Team die Rekonstruktion mit herkömmlichen Titannetzen planen. Diese Netze mussten im Operationssaal per Hand zugeschnitten und geformt werden, um eine exakte Passform zu gewährleisten. Dies führte oft zu einem erhöhten Zeitaufwand und gleichzeitig höheren Kosten, was sich negativ auf den Patienten auswirken konnte. Mit der 3D-Drucktechnologie von Stratasys kann das Team nun vor der Operation, innerhalb von zwei Stunden nach Erhalt der Computertomographie des Patienten, ein speziell auf diesen zugeschnittenes Modell erstellen.

Stratasys-Technology reduziert Zeit und Kosten für OP

„Der Einsatz von 3D-Druckmodellen für die Planung von Eingriffen und Implantaten hat die Operationszeit um bis zu 33 Prozent reduziert“, sagt Kaderarzt Thieringer. Zuvor waren die Patienten bei einer Operation über eineinhalb Stunden unter Narkose. Inzwischen konnte diese Zeit um ein Drittel auf nur eine Stunde reduziert werden. „Dies hat bedeutende Auswirkungen auf unsere Patienten“, so Thieringer, „und weniger Zeit unter Narkose bedeutet ein viel geringeres Komplikationsrisiko.“

Bei komplexen Orbitalbodenfrakturen setzt das Team regelmäßig Titanimplantate ein. „Mit den hochpräzisen 3D-Druckmodellen können herkömmliche Titanimplantate individuell zu einem patientenspezifischen Hybridimplantat geformt werden“, erläutert Thieringer. „Dies reduziert die Schnitt- und Nahtzeit während der Operation, und patientenspezifische Titanimplantate müssen nicht mehr von externen Anbietern bezogen werden. Dank der Transparenz des Materials MED610 können wir hochpräzise, anatomisch korrekte Modelle erstellen.“ Dies ermögliche den Spezialisten nicht nur, anatomische Bereiche, die während der Operation sonst nicht zu erkennen oder nicht zugänglich wären, zu visualisieren. Vielmehr reduziere es auch die Notwendigkeit, dass Patienten für Revisionsoperationen zurückkehren müssen, so der Facharzt.

Zudem können die Ärzte anhand genauer anatomischer Modelle den Patienten die Verfahren besser erklären und so sicherstellen, dass diese sich vor der OP wohler fühlen. Als größtes medizinisches Zentrum der Nordwestschweiz verfügt das Universitätsspital Basel über 50 Fachkliniken mit 750 Betten und behandelt jährlich bis zu 350 000 Patienten. (su)

www.stratasys.com

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