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Bearbeitungszentrum: Aus drei Segmenten entsteht ein Ring

Bearbeitungszentrum
Aus drei Segmenten entsteht ein Ring

Aus drei Segmenten entsteht ein Ring
Der ringförmige Magnettunnel besteht aus drei Segmenten. Die Bearbeitung erfolgt in vier Aufspannungen Bild: Otto Junker
Bearbeitungszentrum | Mit der Bearbeitung einer Kernbaugruppe für die Magnet-resonanztomographie stellt die Edelstahlgießerei ihre Kompetenz in der mechanischen Bearbeitung unter Beweis. Das System besteht aus drei Segmenten mit einem Gewicht von jeweils 800 kg, die mit hoher Präzision bearbeitet werden.

Die Magnetresonanztomographie, kurz MRT genannt, ist eine Methode der bildgebenden Verfahren in der Medizin. Sie erzeugt besonders detailreiche Schnittbilder des Körpers, vor allem die Darstellung von weichem Gewebe hat sich deutlich verbessert. Anders als die Computertomographie arbeitet die Kernspintomographie nicht mit Radioaktivität. Sie macht stattdessen mithilfe eines starken Magnetfelds das Körperwasser sichtbar.

Das MRT-Gerät (Kernspintomograph) ist in der Regel eine große Röhre, in die der Patient auf einer Liege hineingeschoben wird. Der ringförmige Magnettunnel erzeugt ein starkes Magnetfeld, entlang dessen sich die Wasserstoffatome im Körper des Patienten parallel ausrichten. Dann sendet das MRT-Gerät kurze Radiowellen-Impulse aus, welche die Wasserstoffatome kurzzeitig aus ihrer Position bringen. Außerdem nehmen die Atome dabei etwas Energie auf. Nach jedem Impuls kehren sie wieder in die parallele Ausrichtung zurück. Diesen Vorgang bezeichnet man als Relaxation. Die zuvor aufgenommene Energie, welche die Wasserstoffatome dabei wieder abgeben, wird aufgezeichnet. Da die verschiedenen Gewebe im Körper einen unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen, ergeben sich unterschiedliche Signale, aus denen der Computer die MRT-Bilder berechnet.
Der Auftrag über die Bearbeitung einer Kernbaugruppe für eine neue Generation von Magnetresonanztomographen (MRT) hat die Otto Junker GmbH erhalten. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Simmerather Edelstahlgießerei durch eine gezielte Investitions- und Personalpolitik das Leistungsvermögen in der mechanischen Bearbeitung kontinuierlich gesteigert und sich mit der Bearbeitung anspruchsvoller Baugruppen einen Namen gemacht.
Jedes Segment wird in vier Aufspannungen gefräst
Auch ohne genaue Kenntnis der Arbeitsweise eines derartigen Gerätes, das heute in der Medizintechnik bei der Diagnose eine Spitzenstellung einnimmt, war klar, dass hier höchste Qualitätsansprüche zu erfüllen sind. Die Kernbaugruppe ist der so genannte Dynamic Ring, der im MRT rotiert und aus drei Segmenten besteht, die jeweils ein Gewicht von 800 kg haben. Diese Segmente werden aus einer Aluminium-Gusslegierung (AlSi10Mg) hergestellt und als Rohteile zur Bearbeitung an Otto Junker geliefert. Jedes der drei Segmente wird im Werk zunächst in vier Aufspannungen auf einem Bearbeitungszentrum gefräst. Die Herausforderung dabei ist die Kombination von geringen Toleranzen mit extrem langen Werkzeugen. Die hohe Genauigkeit macht es erforderlich, dass nach jedem Bearbeitungsschritt eine Maßkontrolle erfolgt und die Daten dem Kunden zur Verfügung gestellt werden. Erst wenn alle Maße innerhalb der vorgegebenen Toleranz sind, werden die Segmente auf einer Karusselldrehmaschine zu einem Ring zusammengesetzt und verschraubt.
Daran schließt sich die Drehbearbeitung einiger Außenkonturen sowie des Lagersitzes an. Die Maßkontrolle des fertig bearbeiteten Ringes wird mittels eines Laser-Trackers direkt auf der Karusselldrehmaschine vorgenommen, um die Einhaltung der geringen Toleranzen zu kontrollieren. Ist dies der Fall, wird der Ring wieder zerlegt und gereinigt und kann an den Kunden ausgeliefert werden.
Die bisher insgesamt elf Ringe, die an den Auftraggebergeliefert wurden, sind ohne Beanstandungen in die Geräte eingebaut worden. Eine Tatsache, die für das hohe Niveau der mechanischen Bearbeitung der Edelstahlgießerei spricht. (su) ■
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