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Automatisierte Leckageprüfung
Acht Roboter arbeiten im Team

Acht Roboter arbeiten im Team
Hochgeschwindigkeitsarbeiter: Die IRB 1200 be- und entladen über 100 Beutel pro Minute Bild: Wilco/ABB
Automatisierte Dichtheitsprüfung | Die Schweizer Wilco AG hat zwei automatisierte Anlagen zur Leckprüfung von Infusionsbeuteln zu B.Braun in die USA geliefert. Je acht Roboter von ABB be- und entladen dort nun punktgenau die raffiniert konstruierte Prüfvorrichtung.

Mit Flüssigkeiten befüllte Beutel sind für Roboter nicht einfach zu handhaben; erst recht nicht, wenn sie – je nach Charge – unterschiedliche Größen haben und die Beutel in unterschiedlichen Abständen auf dem Förderband angeliefert werden. „Das war für uns ein großer Auftrag mit Premierencharakter im Pharmabereich“, erklärt Andreas Troxler, Verkaufsingenieur bei ABB Robotics Schweiz. Zwar gebe es auch in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie Roboteranwendungen für das Handling von Beuteln. „Aber dass gleich acht Roboter mit diesem enorm großen Durchsatz gleichzeitig arbeiten, ist bislang einzigartig.“

In jeder der beiden Anlagen sind fünf Roboter vom Typ IRB 1200 damit beschäftigt, Infusionsbeutel an eine über dem Laufband eingerichtete Fördervorrichtung zu hängen, über die sie in die Leckprüfungsanlage von Wilco geführt werden. Drei weitere IRB 1200 legen sie nach erfolgter Prüfung wieder auf das Laufband. So können pro Anlage ganze 125 Beutel pro Minute – was einer Gesamtkapazität von rund 15 000 Beuteln pro Stunde entspricht – der Leckprüfung zugeführt werden.

Kamerabasiertes Handling in beiden Anlagen

Auf dem Zuführband kommen die Infusionsbeutel in unregelmäßigen Abständen an. Ein kamerabasiertes Erkennungssystem sorgt dafür, dass die fünf Roboter dennoch punktgenau zufassen. Die geeigneten Greifwerkzeuge zur Handhabung der naturgemäß schwabbeligen Ware hat das Schweizer Unternehmen Marti Engineering AG beigesteuert.

„Das Besondere an dem Auftrag ist auch, dass auf beiden Anlagen Beutel unterschiedlicher Größe geprüft werden können – Chargen von 500 ml, 750 ml wie auch 1000 ml Inhalt“, so Troxler. Die Umstellung zur Prüfung einer Serie mit Beuteln anderer Größe könne denkbar einfach mit minimalen Parameteranpassungen geleistet werden.

„Oft erwerben die Kunden die Leckprüfungsanlage von uns und lassen dann, so gewünscht, eine Automatisierungslösung für die Be- und Entladung selbst realisieren“, erläutert Marc Haas, Projektleiter bei der Wilco AG. „So lieferten wir zwar auch schon automatisierte Anlagen aus, aber in dieser Größenordnung, mit zweimal acht Robotern im Einsatz, ist das auch für uns eine Premiere.“ Endkunde ist die B. Braun AG am Standort Daytona in den USA. Dafür mussten die umfangreichen Validierungsvorgaben der US-Behörden mit der entsprechenden detaillierten Dokumentierung berücksichtigt werden. Die Dokumente füllen zahllose Ordner.

Die Entscheidung für die ABB-Automatisierungslösung fällte Wilco aufgrund bereits vorhandener Zusammenarbeit: „Wir hatten bei früheren Integrationen von Robotern in unsere Inspektionssysteme gute Erfahrungen mit ABB gemacht – und waren überzeugt, dass wir gemeinsam auch diese komplexe Anlage in der erforderlichen höchsten Qualität würden realisieren können“, erklärte Haas. Dafür war ein Robotikexperte von ABB nach dem Projektstart im Januar 2017 rund zehn Monate lang mehrheitlich vor Ort im Werk in Wohlen engagiert.

Nebst siebzehn Robotern vom Typ IRB 1200 – einer dient als Reserve – und dem Engineering lieferte ABB auch die Sicherheitsausrüstung für die beiden Inspektionsanlagen. Zudem bietet ABB für die im Mai 2018 installierten Anlagen im US-amerikanischen Daytona technische Unterstützung und Analyse.

Der Werksabnahmetest Ende 2017 in Wohlen überzeugte den Endkunden B. Braun. Die geforderte Zuverlässigkeit der Beutelbe- und -entladung von 99,5 % wurde jedenfalls übertroffen. „Die vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit von Wilco und ABB hat sich ausgezahlt, um dieses für uns außergewöhnlich umfangreiche Projekt zum Erfolg zu bringen“, zieht Marc Haas ein positives Fazit für den Großauftrag. (su)


Weitere Informationen

Zum Robotik-Spezialist ABB:

www.abb.com/robotics

Zum Schweizer Anbieter von Inspektionssystemen Wilco:

www.wilco.com


Kompakter Handling-Kollege

Der IRB 1200 gehört zur Generation der 6-achsigen Industrieroboter von ABB Robotics. Er wurde für die Zweige der Fertigungsindustrie entwickelt, in denen roboterbasierte Automatisierung eingesetzt wird. Der Roboter verfügt über eine offene Struktur, die speziell für eine flexible Verwendung ausgelegt wurde. Darüber hinaus verfügt er über umfangreiche Kommunikationsmöglichkeiten mit externen Systemen.

Der IRB 1200 ist in zwei Varianten erhältlich und dank standardisierter Bauteile kostengünstig. Beide Varianten sind optional in den Schutzausführungen Foundry Plus 2 und Clean Room sowie mit Bewegungsüberwachung Safe Move2 und lebensmittelverträglicher Schmierung lieferbar. Die Variante mit 700 mm Reichweite kann bis zu 7 kg handhaben, die Variante mit 900 mm Reichweite hat eine Handhabungskapazität von 5 kg. Standardmäßig verfügt der IRB 1200 über die Schutzart IP40. Foundry Plus 2 bietet die Schutzart IP67, die alle elektrischen Komponenten vor eindringenden Flüssigkeiten und Partikeln schützt.

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