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3D-Scanner ermöglicht maßgeschneiderte Brustprothesen

3D-Scantechnologie
3D-Scanner hilft bei der Erstellung passgenauer Brustprothesen

3D-Scanner hilft bei der Erstellung passgenauer Brustprothesen
Moderne 3D-Scantechnologie von Artec 3D unterstützt die medizinische Prothetik nach einer Mastektomie (Bild: Julien Montenero, Atelier J‘m Paris)
Bei einer Brustkrebserkrankung bietet die Mastektomie, also die chirurgische Entfernung der Brüste, oft die beste Chance auf eine erfolgreiche Heilung. Ein Orthopädietechniker in Frankreich erstellt mittels 3D-Scantechnologie passgenaue Prothesen für die Betroffenen.

Brustkrebs ist einer der weltweit häufigsten Krebsarten. Die Diagnose Krebs, und der damit einhergehende Kampf gegen die bösartige Gewebeneubildung und die Ausbreitung im Organismus, stellt die Betroffenen vor große mentale und körperliche Herausforderungen. Die chirurgische Entfernung der weiblichen Brüste bietet die besten Chancen auf eine erfolgreiche Heilung. Doch die emotionale Belastung einer Mastektomie steht außer Frage: Für viele Frauen kann der Verlust einer oder beider Brüste Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Unvollständigkeit des Körpers und mangelndes Selbstvertrauen hervorrufen.

Suche nach Möglichkeiten für individuellere Brustprothesen

Daher ist es gut nachvollziehbar, dass sich immer mehr Frauen für das Tragen einer Prothese entscheiden, anstatt sich einem weiteren Eingriff in ihren Körper in Form einer rekonstruktiven Operation zu unterziehen. Das bedeutet, dass sie bereits präoperativ eine Prothese haben anfertigen lassen, um später eine präzise Passform zu gewährleisten und keine weiteren Einschränkungen durch eine unbequeme oder funktionsuntüchtige Brustprothese zu erfahren. Auf die Erstellung genau solcher Prothesen hat sich der französische Orthopädietechniker Julien Montenero spezialisiert: Er entwickelte eine personalisierte Brustprothese, die den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen in vollem Umfang gerecht wird.

Bislang nur zwei Größen und zwei Hautfarben verfügbar

In Frankreich benötigen jedes Jahr mehr als 20 000 Frauen eine Prothese. Die Auswahl beschränkte sich jedoch bisher auf lediglich zwei Größen und zwei Hautfarben. Deshalb begann Montenero nach neuen, effizienten Methoden zu suchen. Die Idee, Patientinnen nach einer Mastektomie zu helfen, hatte der Prothetiker bereits vor 17 Jahren, aber erst im vergangenen Jahr verhalf ihm die 3D-Scantechnologie zum Durchbruch. In seinem Pariser Atelier J‘m, einem Labor zur Rekonstruktion von Körperteilen, versorgt er seit 2004 Menschen, die Amputationen in Folge von Krebs oder anderen angeborenen Krankheiten, Unfällen, Terroranschlägen und Kriegen erlitten haben.

Tragbarer 3D-Scanner ermöglicht maßgeschneiderte Prothetik

Durch einen Fernsehbericht über ein archäologisches Projekt in Ägypten, bei dem 3D-Scanner zum Einsatz gekommen waren, wurde der Prothetiker auf die 3D-Scantechnologie von Artec 3D, einem Entwickler und Hersteller von Hard- und Software für das 3D-Scannen mit Hauptsitz in Luxemburg, aufmerksam. In Zusammenarbeit mit Boreal, einem Partner von Artec 3D, wurden ihm Artec Eva und Artec Space Spider vorgestellt. Diese tragbaren 3D-Scanner stellten sich schließlich als Ideallösung für die Herstellung leichter, passgenauer Prothesen heraus.

Umwandlung von 3D-Daten in ein präzises anatomisches 3D-Modell

Mit Artec Eva und Artec Space Spider können maßgeschneiderte Prothesen unter voller Berücksichtigung der individuellen Anatomie des Patienten schneller und professioneller erstellt werden. Die 3D-Scan- und Verarbeitungssoftware Artec Studio gleicht die kleinen Bewegungen, die ein Patient während des Scannens machen kann, problemlos aus und hilft bei der Umwandlung der 3D-Daten in ein präzises anatomisches 3D-Modell. Immer mehr medizinische Unternehmen setzen auf die 3D-Scantechnologie für die Prothetik.

Nachhaltige Techniken für Komfort und Wohlbefinden der Patientin

Der übliche Arbeitsablauf mit den Artec-Scannern beinhaltet zunächst den Scanvorgang einer Brust vor der Mastektomie sowie die anschließende Verarbeitung der 3D-Scandaten zur Erstellung eines 3D-Modells für den späteren 3D-Druck einer Form. Aus dieser Form wird ein Prototyp mit speziellem medizinischen Silikon hergestellt, das im Gegensatz zu herkömmlichem Silikongel flexibel und organisch auf der menschlichen Haut reagiert. Nach der Mastektomie kann die Patientin diesen Prototyp bis zur Fertigstellung der endgültigen Prothese verwenden. Jedwede Details wie die Brustwarze, Sommersprossen und Muttermale werden optisch an die zweite Brust angepasst.

3D-Scans zur präzisen Erfassung der weiblichen Anatomie

Das Endergebnis ist eine leichte, komfortable Brustprothese, die sich an den individuellen Körper der Frau anpasst, ohne Lücken oder Druckstellen. Die Möglichkeit des 3D-Scannens bietet einen hohen Grad an Detailgenauigkeit und Effizienz, was früher unerreichbar gewesen wäre. Bei medizinischen Herausforderungen sind oftmals Geschwindigkeit und Präzision sowie Vertrauen in den Spezialisten gefragt. Das ist oftmals der schwierigste Schritt. „Ich bin überzeugt von den präzisen und zuverlässigen Produkten von Artec 3D, die mich bei meiner Arbeit sehr unterstützen. Ich kann dadurch große Fortschritte bei der Durchführung von Messungen erzielen”, so der Prothetiker. „Heutzutage sind 3D-Scans in der Medizin selbstverständlich, sowohl für die Reproduktion als auch die Neuerstellung. Die aktuellen Technologien bieten die Chance Menschen zu helfen und ein neues Lebensgefühl zu erlangen.“

Kontakt zum Anbieter der 3D-Scantechnologie:
Artec 3D
20 rue des Peupliers
L-2328, Luxembourg
www.artec3d.com

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