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Wie sich 3D-Druck auch für kleine Unternehmen rechnet

3D-Drucker: Forscher ermitteln Rahmenbedingungen für Betreibermodelle
Wie sich 3D-Druck auch für kleine Unternehmen rechnet

Wie sich 3D-Druck auch für kleine Unternehmen rechnet
Kugellager aus dem Drucker? Mit den Geräten lassen sich Produkte in jeder beliebigen Form herstellen Bild: Creative Tools / Creative Commons
Kopierer und Drucker werden längst nicht immer gekauft, sondern häufig über Betreibermodelle genutzt. Ob sich diese Idee auf die generative Fertigung übertragen lässt, soll ein Forschungsprojekt zeigen. Weitere Teilnehmer werden gesucht.

Lohnen sich 3D-Drucker auch für kleine und mittlere Unternehmen? Ja, sagen Forscher des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) – wenn sie die teuren Geräte nicht kaufen, sondern mieten. Entsprechende Betreibermodelle wollen die Wissenschaftler in einem aktuellen Forschungsprojekt analysieren und bewerten. Dafür suchen sie noch Partnerunternehmen, die 3D-Drucker anbieten oder sich vorstellen können, diese in der eigenen Produktion einzusetzen.

Unternehmen müssten dank der 3D-Technologie nicht mehr jede denkbare Variante ihrer Produkte auf Lager halten, sondern könnten sie nach Bedarf „just in time“ produzieren. Das sorgt nicht nur für niedrigere Lagerhaltungskosten, sondern auch für kurze Lieferzeiten und zufriedene Kunden. All das macht 3D-Drucker für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) attraktiv.
Allerdings scheuen viele Mittelständler die Investition in ein Gerät, dessen Anschaffungskosten im fünf- bis siebenstelligen Euro-Bereich liegen – je nach Genauigkeit und Druckmaterial. Besonders teuer sind 3D-Drucker, die mithilfe von Lasern Metallgranulat verschmelzen können.
Die Lösung könnten Betreibermodelle sein, wie es sie für klassische Drucker und Kopierer längst gibt. Kleine Unternehmen würden die 3D-Drucker dann mieten, statt sie zu kaufen.
Welche Betreibermodelle am besten funktionieren und wie sich 3D-Drucker in die Produktionskette eingliedern lassen, erforscht das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) gemeinsam mit dem Stuttgarter International Performance Research Institute (IPRI) im Projekt „Betreiber3D“. Das Forschungsvorhaben ist im September gestartet und läuft bis Anfang 2017, gefördert wird es vom Bundeswirtschaftsministerium.
Die Forscher wollen zunächst verschiedene Betreibermodelle analysieren und bewerten. Denkbar wäre beispielsweise eine monatliche Miete für das Gerät oder eine Gebühr für jedes gedruckte Teil. Während sich ersteres jedoch nur für Unternehmen lohnt, die den 3D-Drucker häufig einsetzen, ist letzteres ein Risiko für die Anbieter, die kein Geld verdienen, wenn der Drucker ungenutzt beim Kunden steht. Weil ein Betreibermodell auf Dauer nur funktioniert, wenn es sich für beide Seiten lohnt, berücksichtigen die Forscher bei ihrer Analyse sowohl die Sicht der Nutzer als auch der Anbieter.
Zudem untersuchen sie, wie sich 3D-Drucker sinnvoll in den Produktionsprozess integrieren lassen und welche Fertigungsschritte sie übernehmen können. So lohnt es sich beispielsweise kaum, Massenware wie Schrauben mit dem 3D-Drucker zu fertigen – für selten verwendete Bauteile oder individuelle Anfertigungen bringt er dagegen viele Vorteile. Ihre Forschungsergebnisse wollen die Wissenschaftler schließlich in einem Softwaredemonstrator umsetzen.
Unternehmen, die wissen wollen, ob sich der Einsatz von 3D-Druckern für sie lohnt und welches Betreibermodell infrage kommt, können sich noch am Forschungsprojekt beteiligen. Angesprochen sind Firmen, die die Maschinen in der Produktion einsetzen möchten, sowie Anbieter von 3D-Druckern, die neue Kundenkreise erschließen möchten. op
Weitere Informationen Bis zum 1. Dezember 2015 ist der Einstieg ins Projekt möglich. Kontakt am IPH: Eric Hund, Tel. (0511) 279 76-449 E-Mail: hund@iph-hannover.de
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