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Auf dem Weg zum intelligenten Rollstuhl

Intelligente Akku-Systeme
Neue Freiheiten für den Rollstuhlfahrer

Ob Bluetooth Verbindung zum Smartphone, Verbindung zur Cloud und zum Internet der Dinge auf Mobilfunk-Standard-Basis oder satellitengestützte Kommunikation – auch in der Medizintechnik ist es oft sinnvoll, mit den Akkus seines Geräts in Verbindung zu bleiben

Miriam Leunissen
Fachjournalistin in Augsburg

Selbstüberwachend, Bluetooth vernetzt, per GSM mit der Cloud verbunden und App-gesteuert – Antriebe von elektrischen Rollstühlen, Elektromobilen oder externe akkubetriebene Antriebe für Rollstühle kommender Generationen werden nach Ansicht der Ansmann-Unternehmensgruppe eine Vielzahl intelligenter Funktionen haben. So stellt die Ansmann AG, Assamstadt, derzeit das erste, alle medizintechnischen Standards und Normen erfüllende Akkusystem mit integrierter GSM- und GPS-Schnittstelle vor. Bei Bedarf können mehrere Verbindungsstandards gleichzeitig auf dem Akku-Steuerungsboard installiert und genutzt werden. Kombiniert der Hersteller der elektrischen Mobilitätshilfe diese Connectivity-Lösungen dann noch mit einer besonders leichten Antriebs- und Akkulösung, wie sie seit Kurzem erfolgreich
bei Ansmann E-Bikes im Einsatz ist, kann er auch hohe Anforderungen erfüllen. Denn die gesamte Light-Akku-Antriebs-Lösung der besagten E-Bikes wiegt weniger als 4 kg.

Leichter Akku und komfortable App sorgen für Flexibilität

Da es bei der Mobilitätshilfe mit Elektroantrieb ähnlich wie bei konventionellen Bikes in der Regel weniger auf die Reichweite, sondern vor allem auf Leichtigkeit und Flexibilität ankommt, wären Leicht-Akkus eine willkommene Unterstützung für mehr Bewegungsfreiheit. „Light-Akku“ plus intelligente App sorgen dann für noch mehr Komfort und sehr gute Unterstützung des Nutzers: Denn die Nahfeld-Verbindung via Bluetooth aufs Smartphone hilft dem Nutzer, den Ladestand des Akkus zu überwachen und rechtzeitig zu laden.

Mobilfunkstandards wie GSM werden interessant, wenn der Hersteller die Funktionstüchtigkeit seiner Geräte aus Garantiegründen oder, da sie vermietet werden, überwachen möchte. Das satellitenbasierte Ortungssystem GPS ermöglicht es, immer zu wissen, wo sich das Gerät befindet.

Letzteres dient zum einen der Diebstahlsicherung. Ein Problem, das von so manchem E-Bike bestens bekannt ist – denn nicht selten ist das Akku-Pack mehr wert als das gesamte übrige Bike. Zum anderen könnte man diese Funktion in ein Notrufsystem integrieren, das die Herkunft des Notrufs bis auf wenige Meter automatisch schon einmal tracken kann. Die Präzision im Einsatzfall hängt dabei vom verwendeten Chip und System ab und kann je nach Anwendung zwischen rund 10 m und weniger als 1 m variieren.

Die Akku-App-Lösung besteht aus einer intelligenten, standardisierten Kombination aus aufladbaren Akkuzellen, hochintegriertem Steuerboard und betriebssystemneutraler Smartphone-App. Sie basiert auf der „Bluetooth Direct-Connect“-Industrielösung von Ansmann, die auch in anderen elektronischen Geräten mit smartem Antriebs-Monitoring- und Steuerungsbedarf zum Einsatz kommt.

Alle wichtigen Features werden in der kostenlosen Standardversion der Akku-App optisch neutral dargestellt. Sie können jedoch auch vom Gerätehersteller zu Marketingzwecken individuell gebrandet oder erweitert werden. Die mit passenden Apps ausgestatteten Fahrer und Fahrerinnen der mit intelligenten Akkus versehenen elektrischen Mobilitätshilfen profitieren derweil von präzisen, situativ angepassten Ladestands- und Reichweitenanzeigen. So warnt die App, wenn energiesparender gefahren werden sollte, um das Ziel noch zu erreichen, oder wenn der Akku in der Sonne zu überhitzen droht. Auch wenn nach dem Winter oder längerer Nutzungsdauer ein neuer Akku notwendig wird, wird dies angezeigt. Zudem kann der Fahrer jederzeit remote abrufen, ob der Füllstand seines Akkus für die nächste geplante Etappe ausreicht.

Für den Hersteller
gibt es Unterstützung

Vorteile bieten sich durch den Einsatz von Connectivity-Lösungen auch den Herstellern oder Verleihern von vernetzten Geräten. Denn jenseits der App-Lösungen, die immer ein Endgerät in der Nähe zum Ablesen benötigen, suchten professionelle Flottenbetreiber und Anbieter hochwertiger Fahrzeuge mit Elektroantrieb nach Lösungen, um mit ihren Fahrzeugen im Markt dauerhaft nahtlos verbunden zu bleiben.

Sie erhalten durch die intelligente Connectivity bei entsprechendem Business-Modell die Möglichkeit, die Akkus ihrer Fahrzeuge im Pool kontinuierlich zu überwachen. Sie erkennt Seriennummer, Herstelldatum und auch die Zahl der Ladezyklen, den Verschleiß sowie die jeweils noch im Akku vorgehaltene Leistung. So kann sie auch mittelfristig sicher gewährleisten, dass kein Kunde plötzlich nach wenigen Kilometern – im wahrsten Sinn des Wortes – auf der Strecke bleibt.

Das Connected Mobile Power Pack wurde erstmals auf der Electronica 2018 vorgestellt. Es bietet Herstellern, die ihre Elektrofahrzeuge vernetzen möchten, standardmäßig all jene Schnittstellen, die sie für Tracking, Sicherheitsfunktionen und auch Fernwartung der Akkus der Fahrzeugflotte ihrer Kunden benötigen – ohne dass diese oder die Nutzer eine App in Einsatz bringen müssen.

Für Thilo Hack, Leiter Industrielösungen beim Akkusystem-Hersteller Ansmann, sind die neuen funkbasierten Funktionen aber nicht nur für die Bereich eMobility interessant: „Wir sind für Lösungen in Sachen Connected Mobile Power in Gesprächen bezüglich Themen wie der Fernwartung von elektrisch betriebenen Rollstühlen – aber auch der Einsatz in einer Vielzahl anderer mobiler medizinischer Geräte ist denkbar.“ Letztlich gebe es eine Vielzahl akkugetriebener Geräte, die durch die Integration ihrer Akkus ins Internet der mobilen Dinge – IoMT – neue Funktionen, Sicherheit und Servicequalität gewinnen könnten. „Diese Funktionen können in Packs aller Leistungsklassen integriert werden“, so Hack, „und sind dank der rasanten Entwicklung und immer besseren Integrationsfähigkeit der passenden Kommunikationschips selbst in Kombination heute weitaus günstiger als die anfragenden Kunden vermuten.“

www.ansmann-energy.com

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