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Mikroschraube im Cochlea-Implantat sorgt für Klang im Ohr

Verbindungstechnik für Cochlea-Implantat
Mikroschraube im Cochlea-Implantat sorgt für Klang im Ohr

Für hörgeschädigte Menschen kann die Cochlea-Implantat-Technologie ein Weg zur aktiven Teilhabe am sozialen Leben sein. Um für so ein Implantat eine Platine mit dem Kunststoffträger im Soundprozessor zu verbinden, setzt der Hersteller Oticon auf selbstfurchende Mikroschrauben von Ejot.

Michael Schmidt
Ejot, Bad Berleburg

Das Cochlea-Implantat ist ein elektronisches medizintechnisches Gerät, das die Funktion des beschädigten Innenohrs – der Cochlea – wahrnimmt. Im Unterschied zu Hörgeräten, die lediglich die Lautstärke von Geräuschen erhöhen, übertragen Cochlea-Implantate anstelle der beschädigten Teile des Innenohrs Audiosignale an das Gehirn. Mit dem Neuro One hat der global agierende Spezialanbieter Oticon Medical mit Hauptsitz in Askim, Schweden, eine neue Generation von Soundprozessoren auf den Markt gebracht, die die Vorteile von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten kombinieren. Die fortschrittliche Technologie ermöglicht eine Analyse des Hörumfeldes und passt sich damit automatisch an neue Hörumgebungen an. Neben einer Vielzahl automatisierter Funktionen, einer innovativen Signalverarbeitung sowie benutzerfreundlichen Bluetooth-Technologien sorgt dies für einen klareren Klang und sehr gutes Hör- und Sprachverständnis.

Auch bei der verwendeten „Hardware“ setzt der Hörsystem-Spezialist auf Qualität. Das moderne und individualisierbare Design des Neuro One zeichnet sich durch eine Robustheit aus und erfüllt sehr hohe Sicherheitsanforderungen. Eine Schlüsselrolle für eine lange Lebensdauer kommt dabei, neben den verwendeten Materialien, insbesondere der Verbindungstechnik – und hier den Mikroschrauben – zu.

Bei der Verschraubung der Platine mit einem Kunststoffträger setzt Oticon auf selbstfurchende Mikroschrauben des Verbindungstechnik-Spezialisten Ejot GmbH & Co. KG aus Bad Berleburg. Die in diesem Anwendungsbereich verwendeten Delta-PT-Schrauben sind für sehr hohe Belastungen konzipiert und gewährleisten eine dauerhaft sichere Verbindung, auch bei täglicher Belastung durch Vibrationen und Erschütterungen.

Die besonderen Produkteigenschaften der Delta PT sind das Resultat langjähriger Entwicklung und Praxis in der Direktverschraubung von Kunststoffen. Ihre Gewindegeometrie beruht auf einer konsequenten Analyse der Materialverdrängung beim Gewindefurchen. Der Flankenwinkel dieser Schraube ermöglicht eine Reduzierung der Radialdehnung gegenüber herkömmlichen Gewindeflanken. Er erzeugt nur eine geringe radiale Dehnung, so dass sehr dünnwandige Konstruktionen, wie auch bei der Anwendung im Neuro One, realisiert werden können.

Kompakte Abmessungen für Montage im kleinsten Bauraum

Die optimierte Steigung der Schraube wurde durch das ausgewogene Verhältnis von möglichst großer Vorspannkraft bei kleiner Flächenpressung im Kunststoff ermittelt. Sie ermöglicht damit eine sehr hohe Gewindeüberdeckung, auch bei kleinen Einschraubtiefen. Das Ergebnis ist eine besonders hohe verbindungstechnische Leistungsfähigkeit.

Aufgrund der sehr kompakten Bauweise des Neuro One ließ sich die Verbindungslösung bei sehr kleinem Bauraum realisieren. Unter diesen Bedingungen musste die Delta PT als Mikroschraube ausgelegt werden. Die verwendeten Kleinstschrauben mit einem Durchmesser von gerade einmal 1 mm besitzen alle Vorteile der größeren Abmessungen, insbesondere eine hohe mechanische Festigkeit der Verbindung aufgrund der selbstfurchenden Eigenschaft.

Im Gegensatz zu metrischen Schraubverbindungen, bei denen immer eine definierte Toleranz in der Gewindepaarung vorliegt, wird bei der hier eingesetzten Direktverschraubung eine maximale Festigkeit durch das toleranzfrei erzeugte Gewinde realisiert. Der Vorteil dieser „Spielfreiheit“ wiegt im Verhältnis umso größer, je kleiner die Verbindung ausgelegt ist. Somit ist auch im Mikrobereich immer eine dauerhafte, sehr haltbare Verbindung sichergestellt.

Die gewindefurchenden Kleinstschrauben von Ejot ersparen darüber hinaus den zusätzlichen Arbeitsgang des vorherigen Gewindeschneidens, welches sich bei kleineren Schraubendimensionen ungleich schwieriger als bei größeren Abmessungen darstellt. Weiterhin entfällt der hohe Werkzeugverschleiß, der bei metrischen Schraubverbindungen aufgrund des dafür notwendigen Gewindeschneidens entsteht. Somit können auch Kosteneinsparungs-Potenziale beim Einsatz der Mikroschrauben ausgeschöpft werden.

www.industrie.ejot.de

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