Bei diesen Drahtwälzlagern sind einzelne Laufringe aus Draht mit einer Laufbahn versehen, die exakt an den Durchmesser der Wälzkörper angepasst ist. Der Abrollvorgang erfolgt dadurch nicht unmittelbar zwischen Wälzkörper und umschließender Konstruktion, sondern reibungsarm auf den vier offenen Laufringen. Dieses Konstruktionsprinzip ermöglicht die freie Gestaltung der umschließenden Konstruktion bezüglich Geometrie und Werkstoffwahl. Die Verwendung von Leichtbaumaterialien wie Aluminium, Kunststoff oder Karbon für die Gehäuse ermöglicht deutliche Gewichtseinsparungen. Auch der Antrieb kann dadurch kleiner dimensioniert werden, was zu Energieeinsparungen von bis zu 30 % führt.
Lagerelemente mit Kreuzrollen (Typ LEW) eignen sich insbesondere für mittlere Drehgeschwindigkeiten und Genauigkeiten. Sie bestehen aus zwei Innen- und zwei Außenlaufringen und einem Kunststoffkäfig mit Laufrollen. Die Laufringe sind an einer Stelle geteilt und können dadurch etwa unterschiedliche Temperaturausdehnungen kompensieren. Die kreuzweise angeordneten Laufrollen nehmen gleich hohe Belastungen aus allen Richtungen auf. Lagerelemente vom Typ LEW sind robust und unempfindlich gegenüber Stößen und Vibrationen und werden in der Regel spielfrei eingebaut.
Die Drehverbindungen mit Laufrollen des Typs LVG sind einbaufertige Komplettlager mit integriertem Drahtwälzlager. Aufgebaut als 2-reihiges Schrägrollenlager bestehen sie aus Gehäuseringen aus Aluminium und zwei integrierten Lagerelementen mit Laufrollen. Sie eignen sich für höchste Belastungen und überzeugen durch hohe Steifigkeit, geringen Drehwiderstand und geringes Gewicht. Durch die Verwendung von Gehäuseteilen aus Aluminium wird eine Gewichtsreduzierung um 60 % gegenüber Stahllagern erreicht.
Franke, Aalen
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