Eine neue Flüssigsilikonkautschuk-Reihe hat der Münchner Chemiekonzern Wacker auf der internationalen Fachmesse für die medizinische Zuliefererbranche, der Compamed, präsentiert. Die Silikonprodukte aus der Reihe Elastosil LR 5040 erfüllen die strengen regulatorischen Vorgaben für Silikonartikel, die bei vielen Anwendungen im Medizintechnikbereich gelten. Vulkanisate aus Elastosil LR 5040 besitzen laut Anbieter nach der Vernetzung auch ohne thermische Nachbehandlung eine sehr gute Mechanik und enthalten nur wenige flüchtige Substanzen. Dadurch könne in vielen Fällen auf das Tempern nach der Produktion verzichtet werden.
Elastosil LR 5040 vernetzt zu einem transluzenten Elastomer, dessen Flüchtigengehalt ohne thermische Nachbehandlung unter 0,5 Gewichtsprozent liegt. Das Silikon besitzt ungetempert einen hohen Weiterreißwiderstand in der Größenordnung von getemperten hochkerbfesten Standardmaterialien. Es verkraftet dadurch mechanische Belastungen, wie sie beispielsweise beim Gebrauch von medizintechnischen Geräten vorkommen können.
Aufgrund dieser Eigenschaften ist das Material vor allem dann eine gute Wahl, wenn Hersteller auf eine thermische Nachbehandlung verzichten möchten. Typische Anwendungsbeispiele sind Anti-Kolik-Ventile, Flaschenverschlüsse oder Beatmungsmasken.
Die Produktreihe deckt zunächst den Härtebereich von 30 bis 70 Shore A ab. Im vernetzten, ungetemperten Zustand weicht die tatsächliche Härte des Silikons nur ± 3 Punkte vom vorgegebenen Wert ab. Elastosil LR 5040 lässt sich im Spritzgussverfahren verarbeiten. Weil die Formteile in vielen Fällen nicht mehr getempert werden müssen, lassen sich Herstellprozesse deutlich verschlanken und hochgradig automatisieren. Auf diese Weise wird – auch unter Reinraumbedingungen – eine besonders schnelle, effiziente und kostengünstige Großserienfertigung möglich.