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Erst der Crashtest, dann der Feldeinsatz

Gasfedersysteme
Erst der Crashtest, dann der Feldeinsatz

Gasfedersysteme | Speziell für medizinische Notfalltransport- und Massageliegen hat Suspa starr blockierbare Gasfedern entwickelt. Diese neuen Federsysteme halten hohen Belastungen, auch bei enormer Krafteinwirkung, stand und entlasten außerdem die Rettungskräfte im Arbeitsalltag.

Inge Lubik
Suspa, Altdorf b. Nürnberg

Rückenschäden sind ein häufiger Ausfallgrund für Rettungskräfte, die in ihrem Berufsalltag beim Transport von Patienten viele belastende Hebebewegungen ausführen müssen. Transportliegenhersteller stehen vor der Herausforderung, komfortable Liegen für die Patienten herzustellen, die gleichzeitig auch die Sanitäter durch optimierte Hubsysteme und Gewichtsreduzierung schonen. Medizinische Transportliegen, so genannte „Stretcher“, müssen also stabil, leicht, flexibel und komfortabel sein.

Die Varilock-Gasfedersysteme der Suspa GmbH aus Altdorf bei Nürnberg wurden entwickelt, um eben diesen Ansprüchen zu genügen. Für die Anwendung im medizintechnischen Bereich sind die starr blockierbaren Gasfedern Varilock HY3 und HY4 geeignet. Die Gasfedern sind äußerst robust und überstehen auch sehr hohe Belastungen, wie sie im Einsatzfeld medizinischer Transportliegen vorkommen, ohne nachzugeben. Kräfteeinwirkungen von bis zu 10 g (Australien: 20 g) müssen die Gasfedern standhalten.

Flexibilität und Stabilität im „Feldeinsatz“

Im Rahmen von Crashtests werden die Transportliegen – also auch die verbauten Gasfedern – auf ihre Belastbarkeit getestet und nur für den Einsatz in Rettungswägen freigegeben, wenn sie die Kräfteeinwirkung unbeschadet überstehen. Durch die auf die individuellen Bedürfnisse der Transportliegenhersteller abgestimmten Gasfedersysteme sind die damit ausgestatteten Liegen in der Höheneinstellung flexibel und bis auf Bodenniveau absenkbar. Außerdem können Kopfteil, Körperauflage und Unterschenkelabstützung der Liegefläche ohne Stabilitätsverlust variabel und unabhängig voneinander verstellt werden. Für den Patienten sind diese Komfortfunktionen vergleichbar mit denen eines regulären Krankenhausbettes. Im Unterschied zu diesen sind die Stretcher aber leichter, kompakter und flexibler.

Die flexiblen Verstellmöglichkeiten sind auch von Vorteil, wenn es um den „Feldeinsatz“ der Stretcher geht, zum Beispiel den Transport in Aufzügen oder engen Treppenaufgängen, da die Gesamtlänge der Liegen durch die verstellbare Auflagefläche im Oberkörper- wie auch im Beinauflagebereich verringert werden kann. Die Gasfedern – je zwei für Kopfteil beziehungsweise Unterschenkelabstützung – können platzsparend auf lediglich einer Achse montiert werden, wodurch sie dann denselben Pivot-Punkt hätten. Dies wird durch eine Sonderlösung ermöglicht, die eine ineinandergreifende L-förmige Anordnung der rohrseitigen Anschlüsse vorsieht.

Die Neuentwicklung von Suspa ermöglicht insgesamt eine Gewichtsreduzierung der Notfalltransportliegen und optimiert deren Platzbedarf, was den Anwendern, zum Beispiel Rettungskräften, die Handhabung deutlich vereinfacht. Bei der Entwicklung berücksichtigt das Unternehmen die individuellen Anforderungen der Kunden.

Massive Rohre der Gasfedern benötigen Sonderanschlüsse

So wurden für den Einsatz der Varilock-Gasfedersysteme in medizinischen Transportliegen die Federkennlinien so angepasst, dass sie dem Anwender eine maximale Kraftunterstützung in jeder Position des Stretchers bieten.

Die Rohre der Gasfedern sind mit rund 28 mm Durchmesser äußerst massiv. Dadurch wird eine hohe Belastbarkeit gewährleistet. Diese Massivität stellt Entwickler aber auch vor Herausforderungen, da entsprechend auch die Anschlüsse für die Gasfedern stabiler konstruiert werden müssen. Spezielle Sonderanschlüsse erhöhen die Materialstärke im Vergleich zum Standardprogramm und gewährleisten auch die Belastbarkeit der hoch beanspruchten Transportliegen.

Während üblicherweise Augen mit einem Durchmesser von 10 mm verbaut werden, bietet Suspa speziell für die Varilock-Gasfedern Augen mit einem Durchmesser von 14 mm, um die für die anspruchsvollen Crashtests erforderliche Robustheit zu erreichen. Dabei ist die Einbaulage der Varilock-Gasfedern beliebig, was einen Vorteil für die platz- und gewichtsparende Konstruktion von Transportliegen bedeutet.

Als Systemlösung werden die Gasfedern inklusive den entsprechenden Sonderanschlüssen, den Bowdenzügen zum Entriegeln der Blockierung, sowie den Bedienelementen für die Bowdenzüge geliefert. Somit ergibt sich neben der Vereinfachung der Teilebeschaffung für den Kunden eine perfekt aufeinander abgestimmte Gesamtfunktion.

Die absolut starr blockierbare Gasfeder Varilock HY4 eignet sich auch für den Einsatz bei Massageliegen. Zum einen bietet sie durch die multiplen Verstellmöglichkeiten der einzelnen Liegenteile viele Komfortfunktionen für den Patienten, zum anderen aber auch für den Behandelnden, da die Varilock HY4 auch bei hoher Druckeinwirkung, wie sie bei einer Massage zuweilen vorkommt, nicht nachgibt.

www.suspa.com

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