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Ein Hauch von Cockpit im OP

Bediensysteme: Ultraschall-Dissektor und OP-Mikroskop werden gemeinsam gesteuert
Ein Hauch von Cockpit im OP

Ein Hauch von Cockpit im OP
Die gemeinsame kabellose Steuerung von Dissektor und Mikroskop ist der erste Schritt. Im Rahmen von OR.Net arbeitet Steute Meditec an der Interoperabilität weiterer Fußbediensysteme Bild: Steute Meditec
Bei Leberoperationen nutzt der Operateur häufig sowohl Ultraschall-Dissektor als auch OP-Mikroskop. Beide Medizingeräte können künftig über einen gemeinsamen Fußschalter gesteuert werden. Ein entsprechendes Szenario zeigt Steute Meditec am Messestand auf der Messe Medica.

Ergonomisch, hygienekonform und intuitiv bedienbar sollen Benutzerschnittstellen für Medizingeräte heute schon sein und am liebsten per Funk mit dem zugehörigen Gerät kommunizieren. In naher Zukunft kommt aber noch eine Anforderung hinzu: die Interoperabilität.

Diese Funktion kennt man aus den Autos der Oberklasse. Der Fahrer wählt Grundfunktionen wie Radio, Telefon, Navigation und Klimaanlage und kann dann mit ein und derselben Bedienoberfläche die jeweiligen Systeme steuern. Übertragen auf den Operationssaal bedeutet das: Der Operateur bedient mehrere Medizingeräte über ein einziges User Interface.
Die Voraussetzung dafür sind standardisierte Kommunikationsschnittstellen von Medizingeräten, User Interfaces und IT-Systemen. An diesem Kernziel arbeitet die Initiative OR.Net seit geraumer Zeit – wobei daran 46 Projekt- und 23 assoziierte Partner beteiligt sind, darunter auch der Bereich Meditec der Steute Schaltgeräte GmbH & Co. KG, Löhne.
Am Beispiel der Leberresektion, einem besonders anspruchsvollen Gebiet der Chirurgie, wird am Stand von Steute auf der Messe Medica gezeigt, wie die Interoperabilität von Medizingeräten im Operationssaal gehandhabt wird und welche Vorteile diese neue Eigenschaft in der praktischen Anwendung der Geräte bietet.
Bei Leberoperationen muss der Operateur mit sehr großer Sorgfalt vorgehen, um die Gefäßbäume nicht zu schädigen. Dabei bewähren sich Ultraschall-Dissektoren, weil sie das Lebergewebe auflösen, während Gefäße, Nerven und Gallengänge verschont bleiben. Sehr häufig nutzen die Chirurgen hier OP-begleitende Mikroskopie, um zum Beispiel die Gewebestruktur zu identifizieren und präzise mit dem Instrument navigieren zu können.
Im Rahmen eines OR.Net-Projektes haben ein Hersteller von Ultraschall-Dissektoren und ein Anbieter von OP-Mikroskopen gemeinsam mit Steute Meditec ein „interoperables“ User Interface entwickelt. Alle drei Geräte nutzen dasselbe Protokoll, und beide Medizingeräte erkennen das Bediensystem. Über ein separates Bedienfeld schaltet der Nutzer zwischen den Geräten hin und her.
Als Basis dient das Fußbediensystem, das bereits für das OP-Mikroskop etabliert ist. Mit ihm kann der Operateur insgesamt vierzehn Gerätefunktionen steuern; eine zentrale Fußablage schafft eine ergonomische Ruheposition für den Fuß.
Da während der Operation der Dissektor und das Mikroskop üblicherweise nicht zeitgleich gesteuert werden, lassen sich die Aufgabenbereiche sauber aufteilen und im User Interface einem der Medizingeräte zuordnen. So wird das Bediensystem weniger komplex, und der Operateur muss sich nicht immer wieder auf zwei verschiedene User Interfaces einstellen. Da das Bediengerät per Funk mit den zugeordneten Geräten kommuniziert, kann es ohne Rücksicht auf Kabel im Raum positioniert werden, was den Hygienestandard erhöht.
Guido Becker Steute Schaltgeräte, Löhne
Weitere Informationen Über den Schaltgerätehersteller: www.steute.com Die betriebsfähige Installation aus OP-Tisch, Ultraschall-Dissektor, OP-Mikroskop und gemeinsamem User Interface sowie Touchscreen für die Zuordnung von Bediensystem und Medizingerät ist zu sehen in Halle 11 am Stand J 39.
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