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Beweglich, spielfrei, langlebig

Kunststoff-Gleitlager: Trockenlauf bietet Vorteile in der Augenheilkunde
Beweglich, spielfrei, langlebig

Den Mikroskoparm einer Spaltlampe für Augenarztpraxen den Anforderungen entsprechend zu lagern, ist keine einfache Aufgabe. A.R.C. Laser hat hierfür eigens eine Lagerstelle entwickelt. Deren Basis ist ein Gleitlager.

Eine Spaltlampe erlaubt dem Augenarzt den Einblick in die verschiedenen Bereiche des Auges mit bis zu 40-facher Vergrößerung und ermöglicht damit eine gesamtheitliche Diagnose sowie das Erkennen von Augenkrankheiten. In 40-facher Verstärkung teilt sich dem Arzt allerdings auch jede Unregelmäßigkeit sowie jedes Spiel im Mikroskoparm mit.

Für Entwickler solcher Geräte sind diese Bedingungen eine Herausforderung: Die Lampe soll sich am Arm sehr leicht bewegen lassen, während die Achsen hochpräzise geführt werden. Dennoch sind minimale Stellwege unabdingbar, wenn der Augenarzt beispielsweise nach Blutungen auf der Netzhaut sucht. Darüber hinaus muss sich der Mikroskoparm sicher fixieren lassen.
Thomas Herberger, der als Konstrukteur bei der Nürnberger A.R.C. Laser GmbH tätig ist und deren Spaltlampen mit entwickelt hat, sieht denn auch in „der Bewegung des Mikroskoparms einen kritischen Punkt“ – und Ansatzpunkte für Verbesserungen. „Die von uns getesteten Spaltlampen legten den Schwerpunkt entweder auf die leichtgängige Bedienung oder auf die Präzision“, sagt er. „Wir wollten aber beides bieten.“ Und das, obwohl das Mikroskop rund 250 mm von der Lagerung des beweglichen Arms entfernt ist und der Hebel die präzise spielfreie Lagerung erschwert.
Bei der Suche nach einer geeigneten Lösung stießen die Konstrukteure auf Gleitlager aus Hochleistungskunststoffen, die die Kölner Igus GmbH in ihrer Iglidur-Reihe anbietet. Diese bewähren sich bereits in anderen Bereichen der Medizintechnik. Aber während für Zustellbewegungen in der Regel Lager mit der Standardpassung E 10 ausreichend sind, waren für die Spaltlampe höhere Anforderungen zu erfüllen. Thomas Herberger: „Wir befinden uns hier im Grenzbereich dessen, was mechanisch zu fertigen ist.“
Deshalb wurde zusammen mit Igus eine individuelle Lösung erarbeitet, die kleinstmögliches Spiel bei sehr leichtem Lauf und der Möglichkeit zur Fixierung bietet. Auch die Werkstoffpaarung wurde angepasst.
Die Komponenten aus Iglidur J bekommt A.R.C. als Halbzeug und bearbeitet sie bis in den µm-Bereich, um die gewünschte Passung zu erreichen. Darüber hinaus werden in die Buchsen Durchbrüche eingebracht, um elektrische Leitungen durch die Spaltlampenarme führen zu können.
Kunststoff-Gleitlager von Igus verwenden die Nürnberger aber auch an anderen Lagerstellen der Spaltlampe. „In Kombination mit Edelstahl und Messing erreichen wir perfekte Ergebnisse“, lobt Herberger. „Wichtig ist für uns auch, dass der Gleitlagerwerkstoff homogen ist, sodass die Gleiteigenschaften bei bearbeiteten Bauteilen immer gleich sind.“ Schmierstofffreiheit und Lebensdauer waren ebenfalls zentrale Kriterien.
Wie das Beispiel zeigt, ist mit Kunststofflagern in der Medizintechnik höchste Präzision erreichbar: In Dauertests, die A.R.C. über Monate durchgeführt hat, erwies sich das Präzisionslager am Mikroskoparm als sehr langlebig.
Ulf Hottung Igus, Köln
Weitere Informationen A.R.C. Laser liefert unter anderem Lasersysteme für die Behandlung von Augenkrankheiten. Die Spaltlampe erweiterte vor zwei Jahren das Portfolio. www.arclaser.de Über den Lagerhersteller: www.igus.de Auf der Messe Compamed: Halle 8b, Stand A20
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