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Beste Sicht im OP mit Spezialglas

Beleuchtung
Beste Sicht im OP mit Spezialglas

Beleuchtung | Wenn Chirurgen beste Sicht brauchen, gibt es nahezu unsichtbare Helfer: hochflexible Glasfasern und autoklavierbare LEDs. Ob Endoskopie, chirurgische Mikroskopie oder roboterunterstützte Eingriffe – Beleuchtungssysteme aus Spezialglas bieten optimale Lichtverhältnisse an der Untersuchungsstelle.

Elisabeth Fey
Schott, Landshut

Für Chirurgen kommt es darauf an, in engen und empfindlichen Räumen präzise zu agieren. Dafür benötigen sie optimale Beleuchtung den bestmöglichen Blick. Das gilt nicht nur für den Arzt, der sich auf seine Augen verlässt oder Unterstützung durch Kameras erhält, sondern auch für Roboter. Genau hier unterstützen autoklavierbare Solidur LEDs und hochflexible Puravis- Lichtleitfasern der Schott AG, Mainz: Sie erzeugen Licht entweder direkt am Einsatzort oder übertragen es von einer externen Lichtquelle effizient und verlustfrei direkt an die Behandlungsstelle.

LEDs können vergleichsweise viel Licht erzeugen – allerdings kann dabei auch große Wärme entstehen. Genau diese gilt es im oder am menschlichen Körper zu steuern beziehungsweise zu vermeiden. Wenn sich LEDs in einem geeigneten Temperaturbereich betreiben lassen oder für entsprechende Wärmeableitung gesorgt werden kann, sind sie dank ihrer hohen Effizienz und geringen Größe auch für medizinische Anwendungen von Interesse. Allerdings war die Verwendung solcher Leuchtlösungen in diesem Bereich bisher nur eingeschränkt möglich.

Herkömmliche LEDs aus organischen Materialien sind generell nicht für die hohen Anforderungen in der Medizintechnik ausgelegt – wie etwa für die regelmäßige Dampfsterilisation. Die autoklavierbaren Solidur-LEDs bieten Abhilfe: Sicher verkapselt in Gehäusen aus Glas und Metall, überstehen sie mehr als 3500 Autoklavierzyklen. Solidur-LEDs können direkt an der Spitze von Instrumenten integriert werden und bringen so erstmals eine autoklavierbare LED-Lichtquelle direkt an die Behandlungsstelle. Die sterilisierbaren LEDs werden selbst den höchsten Anforderungen an Langlebigkeit und Hygiene gerecht und bieten so vielfältige Design-Optionen. Auch autonome, kabellose Geräte mit integrierten Batterien und LEDs sind denkbar.

Autoklavierbare LEDs für innovative Gerätedesigns

Darüber hinaus lassen sich nun medizintechnische Instrumente, die bislang aufgrund zahlreicher Anforderungen ohne integrierte Beleuchtung funktionieren mussten, mit einer autoklavierbaren Lichtquelle ausstatten. Angeboten werden drei Basis-Designs der autoklavierbaren High-Brightness LEDs, die je nach Kundenwunsch individualisierbar sind: Die Ring-LED ist die erste ringförmige und gleichzeitig autoklavierbare LED, mit der eine vollkommen schattenfreie Ausleuchtung möglich ist. Die Mini-LED ist die kleinste autoklavierbare High-Power-LED mit einem Durchmesser von etwa 2 mm und ist so selbst bei kleinstem Platzangebot eine interessante Lösung. Mit der Transistor Outline (TO) LED steht eine autoklavierbare LED auf Basis standardisierter hermetischer TO-Gehäusegeometrien zur Verfügung.

Faseroptik bietet eine noch höhere Lichtausbeute

Für Anwendungen, in denen noch mehr Licht benötigt wird oder nicht für ausreichende Kühlung gesorgt werden kann, bieten faseroptischen Beleuchtungen eine sehr gute Lösung, in Kombination mit einer externen Lichtquelle oder durch die Kombination mit einer integrierten Solidur-LED-Lichtquelle im Handstück. Bei der Faseroptik wird die wärmeintensive Lichterzeugung von der Austrittsstelle getrennt, das Licht wird von einer externen Quelle beziehungsweise LED durch eine Faser geführt. Dies begrenzt nicht nur die Wärmezufuhr am Einsatzort, es schafft auch mehr Gestaltungsfreiheit für die Designer von Medizingeräten. Denn optische Lichtleitfasern benötigen deutlich weniger Bauraum als komplette Beleuchtungstechnik.

Puravis-Glasfasern können noch mehr: Sie übertragen Licht verlustfrei und farbneutral. So erscheint zum Beispiel entzündetes Gewebe im entsprechenden Farbton auf dem Bildschirm und liefert dem Operateur wichtige Hinweise und eine zuverlässige Arbeitsgrundlage. Der Mainzer Technologiekonzern hat seine Fasertypen in punkto Farbtreue und Beständigkeit ständig optimiert. Puravis-Glasfasern stehen heute mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln als Produkttypen GOF70, GOF85 und GOF120 zur Verfügung. Auch auf umwelttechnischen Anforderungen liegt ein großer Fokus.

www.schott.com/medical


Zum Unternehmen

Schott als Hersteller und Lieferant von internen und externen LED-Lichtquellen sowie weiteren optischen Komponenten, verfügt über Erfahrung in Engineering und Systementwicklung. Das über 135-jährige Know-how rund um den Werkstoff Spezialglas kommt auch bei der Produktion der hermetischen Solidur-LEDs zum Tragen. In den Glas-Metall-Gehäusen sind die empfindlichen LED-Chips dauerhaft vor Feuchtigkeit, hohen Temperaturen und Drücken geschützt.

In roboterunterstützen OP-Systemen finden Lichtleiter mit Glasfasern schon heute Anwendung. Im Fokus stehen Einsatzfelder wie Lasermedizin, klinische Diagnostik oder endoskopische Einwegprodukte, die das Infektionsrisiko minimieren. Das Unternehmen ist nach ISO 13485 zertifiziert und liefert seine Produkte mit UDI-Code aus.

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