Faserverbundmaterialien | Gewicht und Materialeinsatz beim Hubmechanismus für Rollstühle wollen Forscher der TU Dresden durch Leichtbau reduzieren.
Was lässt sich mit nachgiebigen Faserverbundkoppelgliedern beim Bau eines Rollstuhls erreichen? Das wollen Wissenschaftler des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden zeigen. Im Projekt Hunaro geht es um die „Entwicklung einer neuartigen Hubkinematik mit nachgiebigen Faserverbundkoppelgliedern für Rollstühle“. Als Partner beteiligt sich die Pro Activ Reha-Technik GmbH, Dotternhausen. Die nachgiebigen Faserverbundkoppelglieder sollen ungewollte Bewegungskräfte beim Auslösen der Hubfunktion abfedern.
Als zusätzliche Funktion erlauben Hubmechanismen neben der horizontalen Mobilität auch Beweglichkeit in der Vertikalen, um den Überkopf-Arbeitsbereich zu erweitern oder mit stehenden Gesprächspartnern auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Um die Belastung für den Rollstuhlfahrer durch das Gewicht einer Hubkinematik so gering wie möglich zu halten, entwickeln die ILK-Forscher diese neu. Dazu werden die Bauteile funktional reduziert und durch Leichtbauwerkstoffe ersetzt. So soll die Baugruppe um 40 % leichter werden und unter 12 kg wiegen.
Darüber hinaus wollen die Wissenschaftler die beim Stopp des Mechanismus auf den Nutzer wirkenden Kräfte dämpfen, und zwar durch nachgiebige Faserverbundkoppelglieder – so genannte Compliant-Elemente. Die weniger abrupten Bewegungen sollen mehr Komfort und eine geringere körperliche Belastung bieten. Derzeit setzen die ILK-Wissenschaftler ihre Idee konstruktiv um und bauen einen funktionsfähigen Demonstrator.
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