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Zertifikate für reyclingfähige Verpackungen

Nachhaltigkeit bei Verpackungen
Recyclingfähige Verpackungen bekommen ein Zertifikat

Recyclingfähige Verpackungen bekommen ein Zertifikat
Umdenken bei Verpackungen: Wird daraus Müll oder lässt sich etwas damit anfangen? Recyclingfähige Verpackungen sollen künftig ein Zertifikat bekommen können (Bild: olga_sova/stock.adobe.com)
Wie gut lassen sich Verpackungen recyceln? Um diese Frage zu beantworten, kooperieren TÜV Süd und die Unternehmensberatung Recycleme. Mit dem kombinierten Fachwissen wollen die Partner Unternehmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft noch besser unterstützen.

Eine Verpackung ist auch ein Produkt und muss als solches behandelt werden“, sagt Thore Lapp, Leiter der Business Unit Green Energy & Sustainability von TÜV Süd. Und für ein Produkt lässt sich unter anderem feststellen, ob es nachhaltig ist und zum Beispiel für das Recycling geeignet. Dafür bietet das Unternehmen bereits eine Zertifizierung nach dem Standard „Recyclingfähigkeit von Verpackungen“ an. Damit lassen sich Verpackungen aus Kunststoff, Papier, Karton, Glas, Aluminium, Eisenmetallen, Holz und Verbundstoffen bewerten. Das erste Zertifikat dieser Art wurde im November 2021 vergeben – gemeinsam von TÜV Süd und der Herborner Recycleme GmbH, einer internationalen Unternehmensberatung im Bereich der Circular Economy.

Expertise zu den Themen Zertifizierung und nachhaltige Verpackungen kombiniert

Beide Partner haben im Frühjahr 2022 eine weltweite Kooperation vereinbart, um ihre bestehende Zusammenarbeit beim Prüfen und Ermitteln der Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu vertiefen. Der Prüf- und Zertifizierungsdienstleister bietet in seiner Business Unit Green Energy & Sustainability ein breites Spektrum an Nachhaltigkeitsleistungen an, die sich an den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen orientieren. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und zu erweitern, heißt es.

Das Team von Recycleme wiederum berät und unterstützt Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen unter anderem dabei, ihre Verpackungen in Richtung Recyclingfähigkeit zu optimieren und internationale Verpflichtungen rund um die erweiterte Produzentenverantwortung zu erfüllen. Dafür setzen die Fachleute digitale Bewertungstools ein. Projekte laufen sowohl mit der Industrie als auch mit Auftraggebern aus dem Handel. Diese kommen aus der Lebensmittelindustrie, dem Bereich Beauty und Pflege sowie aus der Pharmaindustrie und Medizintechnik.

Laut Recycleme gibt es für dieses Beratungsangebot „eine konstant steigende Nachfrage“. Die Gesetzgebung fordere auf EU-Ebene immer stärker das nachhaltige Wirtschaften ein und sanktioniere darüber hinaus ressourcenverschwendende Geschäftsmodelle.

Nachhaltigkeit in der Medizintechnik

„Unternehmen werden dazu angehalten, ihre Produkte und Verpackungen kreislauffähig zu gestalten und sehen sich auf internationalen Märkten mit einer Vielzahl verschiedener Richtlinien und Vorgaben konfrontiert“, sagt Sabrina Goebel, Geschäftsführerin der Recycleme GmbH. Wer in diesem Bereich jetzt schon aktiv werde, könne sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. „Etwas mehr als ein Jahr nach dem Start von Recycleme laufen inzwischen über 800 Beratungsprojekte mit teilweise weltweit agierenden Unternehmen.“

Für Projekte aus der Medizintechnik oder Pharmaindustrie müssen dabei die besonders strengen Vorgaben und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Abfälle aus Krankenhäusern würden beispielsweise aus hygienischen Gründen nie über den gelben Sack entsorgt, sondern auf speziellen Wegen thermisch verwertet, also verbrannt. „Umverpackungen können jedoch hinsichtlich ihrer Recyclingfähigkeit analysiert, bewertet und optimiert werden“, so Goebel.

Auch für die Entwicklung neuer recyclingfähiger Verpackungen bieten die Herborner Unterstützung an. „Wenn eine Verpackung in verschiedene Länder verkauft wird“, sagt die Geschäftsführerin, „fließen dabei auch die möglicherweise unterschiedlichen Richtlinien in den Optimierungsprozess ein, um zu möglichst ganzheitlichen Lösungen zu kommen.“

Zertifizierung berücksichtigt relevante Standards

Indem TÜV Süd und Recycleme digitale Analyseverfahren mit Audit-Prozessen zusammenführen, wollen sie Hersteller, Abfüller, Importeure, Online-Händler, Handelsketten und weitere Lieferanten auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. „Von unserer Kooperation werden vor allem unsere Kunden profitieren“, sagt Thore Lapp. Dr. Robert Hermann, Geschäftsbereichsleiter Green Energy & Sustainability bei TÜV Süd Österreich, ergänzt: „Unsere unabhängige Prüfung und Zertifizierung berücksichtigt alle relevanten Standards und Normen sowie die regionalen Sammel- und Verwertungsstrukturen.“ In Österreich wurde das gemeinsame Prüf- und Zertifizierungsverfahren entwickelt. „Die digitale Prüfmethodik von Recycleme ermöglicht eine umfangreiche Analyse und sorgt in Verbindung mit unserer Verifizierung und Validierung für die nötige Transparenz.“

Nachhaltige Verpackung: Folien für Medizinprodukte in den Kreislauf führen

Laut Sabrina Goebel ergänzen sich die Kompetenzen beider Unternehmen ideal. „Die Erstellung eines digitalen Zwillings der Verpackung durch die Expertinnen und Experten von Recycleme ist das Kernelement unserer Kooperation.“ Die Zertifizierung solle die Recyclingfähigkeit von Verpackungen auch für Verbraucher sichtbar machen. „So schaffen wir weitere Anreize für Hersteller, ihre Verpackungen so recyclingfähig wie möglich zu gestalten und dadurch einen wichtigen Beitrag für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu leisten.“

Das erste Zertifikat erhielt eine Faltschachtel mit Inliner, die im Lebensmittelbereich eingesetzt wird. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit werden TÜV Süd und Recycleme aber nicht nur gemeinsame Prüfungen und Projekte durchführen, sondern die technische Prüfmethodik auch weiterentwickeln. (op)


Weitere Informationen

Als Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele zusammengefasst. Sie wurden bereits im Jahr 2015 in der Agenda 2030 beschrieben. An ihnen sollen sich Regierungen, Zivilgesellschaften, die Wirtschaft und die Wissenschaft orientieren, um allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und zugleich die Erde als Lebensraum zu erhalten. Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte sind dabei berücksichtigt. Im einzelnen geht es um Armut, Ernährung, Gesundheit, Bildung, Gleichstellung von Frauen und Männern, ausreichend Wasser, saubere Energie, nachhaltiges Wirtschaften, Industrie, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheiten, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiges Produzieren und Konsumieren, Klimaschutz, den Schutz des Lebens unter Wasser und an Land. Starke und transparente Institutionen sollen gefördert und globale Partnerschaft angestrebt werden.

http://hier.pro/Llj9s


Über die Berater

Die Herborner Unternehmensberatung Recycleme hat sich auf Themen rund um das Verpackungsdesign spezialisiert und bietet dazu mehrere Programme. Unter dem Begriff Certify läuft das in Kooperation mit TÜV-Süd entwickelte Angebot. Unter Circulate°insights geht es um Einblicke in aktuelle rechtliche Entwicklungen zur Kreislaufwirtschaft, Monitoring zur Gesetzeslage sowie die abfallwirtschaftliche Infrastruktur in verschiedenen Ländern und zukünftige Materialien und Trends. Circulate°optimize umfasst Analysen, über einen digitalen Zwilling der jeweiligen Verpackung bis zu Sortierversuchen in Sortieranlagen.

https://recycleme.eco


Kontakt zur Unternehmensberatung:
Recycleme GmbH
Austraße 34
35745 Herborn
Tel. +49 (0)2772-7099461
E-Mail: contact@recycleme.eco

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