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Zielgenauer behandeln

Ultraschall: Neue Technik bringt Diagnosefortschritt für die Gefäßchirurgie
Zielgenauer behandeln

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3D-Darstellung der Gefäße am Unterschenkel: vor dem Forschungsprogramm war eine solche Ansicht im Ultraschall mit Farbe nicht möglich. Rechts zum Vergleich eine Schemazeichnung (Bild: UKR/Gefäßchirurgie)
Die Abteilung für Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) untersuchte im Bayerischen Forschungsprogramm „Medizintechnik“ erweiterte Ultraschallsysteme, mit denen sich Arterienerkrankungen besser darstellen lassen.

„Herzinfarkte und Schlaganfälle gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Dabei kommt den Arterien eine entscheidende Rolle zu, welche Erkrankungen entstehen können und wie die Überlebenschancen sind“, so Prof. Piotr Kasprzak, Leiter der Abteilung für Gefäßchirurgie des UKR. Um Fehlentwicklungen im arteriellen System noch besser erkennen und schwerwiegenden Krankheiten zuvorkommen zu können, testete das UKR im Rahmen des Bayerischen Forschungsprogramms „Medizintechnik“ ein neues System zur Diagnose arterieller Erkrankungen.

Seit 2012 arbeiteten im Forschungsprogramm „Leitprojekte Medizintechnik“ die Abteilung für Gefäßchirurgie des UKR, das Institut für Informatik der Technischen Universität München und die Curefab Technologies GmbH aus München an der Entwicklung neuer Ultraschallsysteme. Gefördert wurde das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie mit insgesamt 500 000 Euro. Nun wurden nach Abschluss des Projektes die Ergebnisse präsentiert.
„Unser Ziel war es, ein neuartiges Ultraschallsystem zu entwickeln, um Gefäße dreidimensional darstellen und die Durchblutung mittels Dopplersignal messen zu können“, erläutert PD Dr. Karin Pfister, Leitende Oberärztin der Abteilung für Gefäßchirurgie des UKR und Projektleiterin in Regensburg. Hierzu wurden unterschiedliche Ultraschallgeräte in Bezug auf ihre Eignung zur Integration in das neue System erprobt und am Patienten angewendet. Die enge Verzahnung von Medizin und Informatik war dabei der Schlüssel zum Erfolg.
Inzwischen werden ultraschallgestützte Roboteranwendungen an der Technischen Universität München an freiwilligen Probanden in Zusammenarbeit mit dem UKR geprüft. Um die Funktion der Gefäße hinsichtlich ihrer Elastizität weiter untersuchen zu können, wurden neue Methoden, die wie eine Blutdruckmessung funktionieren, in die Patientenversorgung eingeführt. Neben Erwachsenen wurden auch junge Patienten der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKR durch Dr. Dirk Grothues einbezogen, um eine möglichst große Bandbreite an Gefäßen mit den neuen Systemen untersuchen und vergleichen zu können.
In der Abteilung für Gefäßchirurgie des UKR wurde mit dem Forschungsprojekt die Expertise im Bereich der Sonographie und der Kontrastmittelsonographie zur Beurteilung der Gefäße nachhaltig ausgebaut, was den Patienten unmittelbar zugute kommt. „Im klinischen Alltag setzen wir die neuen Systeme und Methoden bereits erfolgreich um. Patienten mit einem Aortenaneurysma, einer Aussackung der Hauptschlagader, und Verschlüssen an den Beingefäßen wie bei der ‚Schaufensterkrankheit‘ oder ‚offenen Beinen‘ können dadurch noch besser diagnostiziert und in der Folge zielgenauer behandelt werden. Nun sind wir bestrebt, eine Panoramadarstellung für Gefäße, vergleichbar der Kernspintomographie, zu entwickeln“, blickt Prof. Kasprzak in die Zukunft.
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